Musik, die Sprache des Friedens in unruhigen Zeiten
Das Heeresmusikkorps Veitshöchheim trug weihnachtliche Klänge in die Kirche St. Markus in Distelhausen
Von Renate Henneberger und BwSW
„Musik ist aufbauend, das erlebe ich immer wieder“, wendet sich Dekan Thomas Holler am 5. Dezember 2023 zu Beginn seiner Begrüßung in der St. Markus Kirche in Distelhausen an die Besucher. „Und heute gleich in mehrfacher Weise. Neben der Freude an schöner Musik unterstützen Sie mit Ihrer Spende zwei wichtige Anliegen: Das Sozialwerk der Bundeswehr und die Renovierung der Kirche St. Markus.“ Besonders erfreut zeigt er sich darüber, dass die Abgeordnete des Bundestags, Nina Warken, die Schirmherrschaft für die Veranstaltung übernommen hat. „Es ist mir ein Anliegen, ich tue das sehr gern“, versichert die Abgeordnete aus dem Main-Tauber-Kreis.
Dicht beieinander sitzen die Zuhörer in der vollbesetzen Kirche. Es ist keine leichte Aufgabe für das Ensemble, bestehend aus 19 Musikern des Heeresmusikkorps Veitshöchheim, in diesen Zeiten weihnachtliche Stimmung zu vermitteln. Müde sind die Menschen geworden, befinden sich in einem mentalen Erschöpfungszustand nach vielen Krisen und Kriegen der vergangenen Jahre. Friede scheint in weite Ferne gerückt zu sein. In diese Stimmung hinein erklingt der „Earl of Oxford March“, den William Byrd, bedeutendster Komponist der englischen Renaissance, zu Ehren seines Freundes und Gönners schrieb. Es ist anzunehmen, dass der Earl das Musikstück als sein „Tucket“, als seine Erkennungsmelodie nutzte, mit der er seine Ankunft bei Turnieren oder auf Reisen ankündigte. Den Blechbläsern des Musikkorps gelingt es, diesen streng militärischen Marsch rhythmisch fesselnd und doch sehr adventlich zu interpretieren.
Der ständige Wechsel der Stimmungen, zwischen lebhaft, fröhlich und ruhig, besinnlich macht den besonderen Reiz dieses Konzertes aus. Eben noch dem „Carol of the Bells“ lauschend, nimmt das Orchester seine Zuhörer flugs mit in Walt Disneys glitzernde Märchenwelt, gerade noch den anmutigen, leichtfüßigen Tanz aus der „Nussknacker-Suite“ genießend, heißt es schon wieder: Ab in „Winter Holiday“ – denn es hat geschneit und ein kleiner Schneemann wartet draußen vor der Tür!
Adventlich, wie das Konzert begonnen hat, endet es mit dem gemeinsamen Lied „Macht hoch die Tür“. Der Kreis schließt sich. Man schreibt das Jahr 1623. Der Dreißigjährige Krieg wütete in Europa. Die Menschen wussten nicht, wie es weitergehen würde. Friede war ein Fremdwort. Ausgerechnet in dieser schlimmen, dunklen Zeit schrieb der Pastor Georg Weissel zum zweiten Advent das hoffnungsfrohe Lied.
Dass Musik tatsächlich, wie Dekan Holler in seiner Begrüßung meinte, aufbauend sein kann, spiegelte sich auch im Spendenergebnis für das Bundeswehr-Sozialwerk (BwSW) wider: Über großartige 1.162,41 Euro darf sich die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ freuen.