Ein ziemlich „schwarz-gelber“ Tag

20. März 2024 Bundeswehr im Einsatz Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West

Familienbetreuungszentrum Augustdorf zu Gast bei Borussia Dortmund

„Fußball verbindet Menschen aus allen Teilen der Bevölkerung und schafft Orte für Gemeinschaft und Zusammenhalt“, schreibt der Deutsche Fußballbund auf seiner Homepage. Und auch die Familienbetreuungsorganisation der Bundeswehr hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen zu verbinden. Nicht nur Einsatzsoldatinnen und -soldaten mit den Angehörigen in der Heimat, sondern auch die Familien und Freunde selbiger untereinander. Nicht zuletzt, um sich in den Zeiten einsatzbedingter Abwesenheiten Halt zu geben, zu stärken und zu unterstützen. So war die Idee, Fußball und Familienbetreuung zusammenzulegen, nicht wirklich weit hergeholt und das Familienbetreuungszentrum Augustdorf lud im Rahmen der monatlich angebotenen Informationsveranstaltung zu einem Ausflug in den Signal Iduna Park zu Borussia Dortmund (BVB) ein. Möglich gemacht hatte dies unter anderem das Bundeswehr-Sozialwerk, ohne dessen großzügige finanzielle Unterstützung dieser Tag nicht hätte stattfinden können.

Bevor sich der Bus am zweiten Märzwochenende nach Dortmund in Bewegung setzte, wurden alle Teilnehmenden noch mit Informationen aus den Einsatzländern versorgt. Oberstabsfeldwebel M. und Hauptfeldwebel F. berichteten unter anderem über das Leben an Bord eines Einsatzgruppenversorgers, die Aufgaben der Soldatinnen und Soldaten in Litauen und die Fähigkeiten des Schützenpanzers PUMA. Da sie kurz zuvor noch Kontakt zu Einsatzsoldatinnen und -soldaten hatten, konnte so noch die ein oder andere kleine Anekdote und Grußbotschaft an die anwesenden Familienmitglieder überbracht werden. Nach einem Vormittag im Zeichen des Einsatzes standen die „Mannschaftsbusse“ bereit, um die Angehörigen und Freunde zum Stadion nach Dortmund zu fahren.

Herzlich willkommen bei Borussia Dortmund

Am Signal Iduna Park angekommen, warteten schon Kamila und Julius, die Guides für den Tag, die sich sogleich als absolute BVB-Fans entpuppten. Freudig nahmen sie die Gruppe in Empfang und führten sie zunächst auf die Ost-Tribüne, wo sie sich einen ersten Eindruck vom Stadion verschaffte. Nach kurzer Einweisung in den weiteren Ablauf des Besuchs ging es in zwei Teilgruppen mit der „Erforschung“ des Rückraums des Stadions weiter.
Erstes Highlight war das „Stadion-Gefängnis“, das über zwei Zellen verfügt. Wer hierbei an die Trennung von Männern und Frauen denkt, der irrt. Denn hier müssen die heimischen Fans von denen der Gäste getrennt werden. Insbesondere die Kids hatten nun Spaß dabei, ihre Eltern hinter Gitter zu bringen. Ausgelassen „sperrten“ sie Mama oder Papa weg. Keine Sorge, alle wurden wegen guter Führung frühzeitig wieder entlassen.

Den Tour-Fußspuren auf dem Boden folgend ging es weiter Richtung Kabine. Zuvor aber mussten noch Treppenstufen gezählt werden, denn Fußballspieler sind offenbar sehr abergläubisch und der Abgang zu den Kabinen ist über zwei Treppen möglich. Wie sich herausstellte kommt man einmal über 12 und einmal über 13 Stufen hinab. Welche Seite wird nun wohl den Gästen angeboten? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Nach einigen Fotos im Interviewbereich erreichte die Gruppe schließlich die Kabine. Die Fans unter den Gästen suchten natürlich sofort den Kleiderhaken ihres Lieblingsspielers. So langsam stieg auch die Anspannung, die Gruppe wollte in den Innenbereich des Stadions. Beim Durchschreitens des Spielertunnels dann der erste Gänsehautmoment: Kamila schaltete die Einlaufmusik des BVB ein. Ein grandioser Effekt, man fühlte sich umgehend höchst motiviert und bereit, auf den Platz zu stürmen. Ohne den Rasen zu betreten wurde nun auf der Trainer- und Spielerbank mit den weichen und verstellbaren Sitzen Platz genommen. So weich gebettet sind also Reus, Hummels und Co., wenn sie auf ihren Einsatz warten. Eine Sitzheizung sorgt darüber hinaus für ein warmes Hinterteil.

Die beiden Guides, mit sehr viel Herzblut bei der Sache, ließen immer wieder kleine Geschichten einfließen und lockerten die gesamte Führung dadurch immens auf. Treppauf, treppab landete man später im Presseraum. Auch hier durften sich insbesondere die Kleinsten wie die Größten fühlen und im Scheinwerferlicht ihr Statement zum Spiel abgeben.

Die größte Fankurve im europäischen Fußball

Die Tour endete - wie sollte es anders sein - auf der Südtribüne, dem Herzstück der Fangemeinde, der GELBEN WAND. So ein leerer Rang wirkt erst einmal sehr unspektakulär. Aber die vielen Aufkleber der Fans sowie die Schilderungen der Guides vermittelten einen guten Eindruck, wie es hier während eines Heimspiels zugeht. Um dies noch zu untermauern, gab es noch ein krönendes Highlight und den finalen Gänsehautmoment, als die Kleingruppen eine La Ola-Welle vollzogen und lauthals „HEY! HEY! HEY!“ riefen. Allein diese Handvoll Menschen war im ganzen Stadion zu hören und der Jubel hallte spürbar nach. Wenn dann hier abertausende Fans lauthals ihre Gesänge in das Stadion schmettern, hat man eine Idee von der heimischen Stimmung.
Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist. Und so endete die Führung mit diesem sicherlich bleibenden Eindruck bei allen Beteiligten.

Text: Oliver Mann und BwSW