Benefizkonzert in Freising

Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr Garmisch-Partenkirchen spielt für den guten Zweck

Von Raimund Lex

Es war wieder einmal eine Schau! Das Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr Garmisch-Partenkirchen gastierte am 10. Mai 2023 in voller Besetzung in der Freisinger Luitpoldhalle – nicht mit einem Standardprogramm, sondern mit anspruchsvollen Werken, „anstrengend für das Orchester, aber auch für das Publikum“, wie Hauptmann Rudolf Piehlmayer, der derzeit die rund 60 Musikerinnen und Musiker leitet, gleich zu Beginn ankündigte.

Von Brahms über Saint-Saëns bis Strawinsky reichten die Komponisten, man hörte Tiroler Militärmusik, ließ den „Orient Express“ (Philip Sparke) durch die Luitpoldhalle dampfen und hörte bei „Curtin Up“ (Alfred Reed) begeistert die Hauptfeldwebel Alexander Hann mit Klarinette und Benjamin Stanger am Vibraphon.

Nicht zu vergessen Hauptfeldwebel Alexander Schutte am Schlagzeug, der in den „Swing Memories“ (Arr. Robert Kuckertz) wie seine Kollegen mit Applaus überschüttet wurde.

Neu am Taktstock ist seit August letzten Jahres Hauptmann Rudolf Piehlmayer, der sein Orchester, „auf das ich sehr stolz bin“, mit großem Körpereinsatz leitet, der auf seinem Podest Takt und Einsätze nicht nur mit den Armen sondern auch mit Oberkörper und fast ekstatischen Sprüngen zur Höchstform peitscht. Und die Frauen und Männer mit dem Edelweiß auf dem Oberarm gehen mit, genauso wie die zwei Herrn im schwarzen Anzug. Das erkennt der kundige Gast bereits beim Entree, der „Festfanfare“ (Kuckertz), einer Hommage an Robert Schumann – schmissig, auch mal zackig, sanft und schmusig, einfach toll. Und das bleibt die ganzen gut zwei Stunden so.

Neu in Freising waren auch zwei Moderatoren, die statt des Dirigenten durch den Abend führten: Oberfeldwebel Fabian Engelhardt und Hauptfeldwebel Alexander Hann, der Solist auf der Klarinette. Locker und witzig, aber trotzdem informativ, erzählten die beiden von den Komponisten der einzelnen Werke, wie die Musik entstanden war, etwa die „Circus-Polka“ (Strawinsky), das „Ballett für 50 Elefanten“, darunter zwei junge, und Ballerinas.

Hauptfeldwebel Fabian Göggel begeisterte gefühlvoll mit seinem Flügelhorn-Solo in „Someone Like You“ aus dem Musical „Jekyll & Hyde“ von Frank Wildhorn (Arr. Guido Rennert). Das Orchester ist einfach topp! Den schlagenden Beweis dafür gab nicht nur das anspruchsvolle Werk für ein symphonisches Blasorchester von C. T. Smith, „Festival Variations“, das am Ende der Darbietungen vorgestellt wurde.

Als erste Zugabe erklang „Tico-Tico“ (Zequinha de Abreu) – mit temperamentvollem lateinamerikanischem Rhythmus, gepusht von fünf Saxophonen. Aber das Publikum wollte nicht nach Hause. Da traten die „Kaiserjager“ vom 1. Regiment auf, mit klingendem Spiel, Gesang und der passenden Aussage: „Wir zählen zu den Besten!“ Bayernhymne und Nationalhymne beendeten das großartige Konzert, die Konzertbesucher sangen stehend wie eine Eins mit.

Die Hoffnung von Freisings Bürgermeisterin Eva Bönig, die Orchester und Publikum eingangs begrüßt hatte, war in Erfüllung gegangen: „Ich hoffe, dass wir jetzt ein schönes Konzert genießen!“ Bundeswehr-Sozialwerk und Bürgerstiftung Freising können sich zusätzlich freuen, der Reinerlös kommt beiden sozialen Einrichtungen zugute.