Zwei Wochen voller Freude
Ferienfreizeit in Travemünde schenkt unvergessliche Momente
Vom 22. August bis zum 5. September 2025 erlebten 19 Teilnehmende zwischen 10 und 49 Jahren gemeinsam mit 16 engagierten Betreuenden eine Ferienfreizeit in Travemünde, die für alle zu einer unvergesslichen Zeit wurde. Zwei Wochen lang standen Abenteuer, Gemeinschaft und fröhliche Augenblicke im Mittelpunkt.
Die Gruppe war bunt und vielfältig zusammengesetzt. Menschen mit ganz unterschiedlichen Beeinträchtigungen reisten zusammen ans Meer: Ob mit Autismus, im Rollstuhl oder mit anderen besonderen Bedürfnissen – jeder brachte seine eigene Persönlichkeit und Stärke mit. Diese Vielfalt machte die Freizeit besonders lebendig und wertvoll.
Bunte Erlebnisse zwischen Abenteuer und Ruhe
Das Programm war abwechslungsreich gestaltet und hielt für alle Teilnehmenden etwas Passendes bereit. Mal ging es laut, bunt und aufregend zu, mal ruhiger und gemütlicher.
Ein Stadionbesuch bei Holstein Kiel brachte echte Fußballatmosphäre mit sich: Jubeln, klatschen und die Spannung eines großen Spiels miterleben. Rasant wurde es im Hansa-Park, wo Karussells, Achterbahnen und bunte Shows die Gruppe in Staunen und Begeisterung versetzten. Auch der Besuch im Zirkus Roncalli sorgte für große Augen und lautes Lachen, wenn Clowns und Akrobaten die Manege zum Leben erweckten.
Erfrischung und Bewegung boten die Besuche im Schwimmbad. Dort wurde ausgiebig geplantscht, geschwommen und gespielt, sodass Wasserratten ebenso auf ihre Kosten kamen wie alle, die einfach Spaß am gemeinsamen Toben hatten.
Die Natur- und Tierwelt durfte ebenfalls nicht fehlen. Ein Ausflug in den Zoo führte zu exotischen Begegnungen mit Tieren, die viele zum ersten Mal aus der Nähe sahen. Kulturelle Höhepunkte waren die Karl-May-Festspiele mit ihren packenden Western-Szenen sowie das Freilichttheater mit „Pippi Langstrumpf“, dass Humor und Herzenswärme auf die Bühne brachte.
Neben diesen großen Unternehmungen gab es bewusst viele kleine Glücksmomente: Spaziergänge am Meer, Eis in der Sonne, Pizzaabende, gemeinsames Bowling und eine Bootstour, bei der die frische Ostseeluft genossen wurde. Diese ruhigeren Augenblicke stärkten das Gefühl, zusammenzugehören und einfach Teil einer Gemeinschaft zu sein.
Ein Tag, der allen im Herzen bleibt
Besonders eindrucksvoll war der Ausflug am 3. September zur Unteroffizierschule der Marine in Plön. Hier hatten Soldatinnen und Soldaten einen ganzen Tag für die Gruppe vorbereitet – voller Spiele, Spaß und Herzlichkeit.
Nach einem warmen Empfang mit Kaffee und Kuchen folgte ein buntes Programm, das auf die Teilnehmenden zugeschnitten war. Das Wasserspiel, bei dem Tennisbälle mit einem Schlauch von Pylonen gespritzt werden mussten, sorgte für anhaltendes Gelächter. Nicht nur die Bälle wurden getroffen – auch die helfenden Soldaten wurden ordentlich nass, was die Freude noch größer machte.
Eine Hüpfburg war ein weiteres Highlight. Mit Unterstützung gelang es sogar Rollstuhlfahrenden, das „Hüpfen“ zu erleben. Hier zeigte sich auf besonders schöne Weise, wie selbstverständlich die Teilnehmenden aufeinander Rücksicht nahmen und einander halfen.
Das gemeinsame Grillbüfett schenkte eine wohltuende Pause voller Genuss, ehe am Ende des Tages einige langjährig engagierte Betreuende feierlich geehrt wurden. Mit kleinen Erinnerungen bedankte sich die Gruppe bei den Soldatinnen und Soldaten, bevor es erfüllt und dankbar zurück nach Travemünde ging.
Ein Abschied mit leuchtenden Augen und schweren Herzen
Am 5. September hieß es Abschied nehmen. Zwei Wochen voller Freude, Abenteuer und Gemeinschaft lagen hinter allen Beteiligten. Viele freuten sich auf das Wiedersehen mit Eltern und Angehörigen, doch das Ende der Freizeit fiel auch schwer. Zu vertraut war das Miteinander geworden, zu schön die Momente, die man gemeinsam erleben durfte.
Zum Abschluss wurden kleine Geschenke verteilt, Erinnerungen ausgetauscht und man versprach sich, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Manche Augen waren feucht, doch das Leuchten in den Gesichtern überwog – es war die Gewissheit, etwas Besonderes erlebt zu haben.
Mehr als nur Ferien
Die Zeit in Travemünde war weit mehr als eine gewöhnliche Urlaubsreise. Sie war ein Ort der Begegnung, des Miteinanders und der Inklusion. Jeder Tag brachte neue Erlebnisse, und jeder kleine Moment trug dazu bei, dass sich alle willkommen und wertvoll fühlten.
Die Ferienfreizeit schenkte nicht nur Abwechslung vom Alltag, sondern vor allem das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, in der jeder Platz hat. Die Erinnerungen an diese zwei Wochen werden alle Teilnehmenden und Betreuenden noch lange begleiten – und die Vorfreude auf die nächste Freizeit ist schon jetzt groß.
Text: Sophie Gerber






