Wiedersehen im Lindenhof

23. Juni 2025 Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West

Neues aus der Stiftungsfamilie

Auch in diesem Jahr traf sich die Stiftungsfamilie des Bundeswehr-Sozialwerks (BwSW) im Brauneberger Hotel Lindenhof. Die traditionelle Regelmäßigkeit dieser alljährlichen Zusammenkünfte ist nach den wechselhaften, unsicheren Corona-Jahren endlich zurückgekehrt. Von mittags auf mittags waren die Stifterinnen und Stifter eingeladen.

Dies sind Personen, die entweder zu Lebzeiten einen Stiftungsfonds gegründet haben oder testamentarisch ihr Vermögen der Stiftung in Aussicht stellen. Nur, um es noch einmal kurz festzuhalten: Mit mindestens 50.000 Euro, einer Summe, die für einen Nachlass nicht ungewöhnlich ist, kann zugunsten des Sozialwerks beispielsweise ein Stiftungsfonds gegründet werden, der nicht nur einen selbstgewählten Namen trägt, sondern auch, wenn sich die Stiftung nicht selbst verzehren soll, auf Ewigkeit angelegt werden kann. Dies wird allseits als bemerkens- wie auch erstrebenswerte Lösung empfunden, ermöglicht es doch, nicht nur das eigene Erbe zu planen, sondern mit den Erträgen dauerhaft Gutes tun. Neben den Stifterinnen und Stiftern waren ferner Interessierte eingeladen, auch Ansprechpersonen aus dem Sozialwerk sind stets mit von der Partie, nicht zu vergessen Angehörige des Stiftungsrats sowie des Stiftungsvorstands. Eher ungewöhnlich ist es, Kuscheltiere zur Teilnahme aufzufordern, Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel: Paul der Bär durfte natürlich nicht fehlen.

Die Gäste

In diesem Jahr konnten Andrea Bergheim und der Vorsitzende des Stiftungsvorstands, Dr. Jan-Jasper Fast, vom Stiftungsrat Ministerialdirigent Christoph Keller und Bernd Krämer begrüßen. Vizeadmiral Dr. Thomas Daum, der zu seinem großen Bedauern nicht anwesend sein konnte, da er sich dienstlich in Litauen aufhielt, überbrachte eine äußerst instruktive Video-Botschaft. Meist kommen zum Stiftertag auch ehemalige Stiftungsvorsitzende, was in diesem Jahr aber leider nicht der Fall war. Um niemanden aus dem Kreis der Stiftungsfamilie zu vergessen, soll auf eine namentliche Aufzählung an dieser Stelle verzichtet werden. Vielleicht wird ja aber die eine oder der andere auf dem Gruppenfoto wiedererkannt?

Das Kulturprogramm

Der heimliche Höhepunkt des Stiftertags ist nicht etwa der Berichtsteil am zweiten Tag, sondern das Rahmenprogramm am Anreisetag. Nach der Ankunft servierte Heike Kühn, Geschäftsführerin des Lindenhofs, mit ihrem Team eine kleine Mittagsstärkung. Das allseitige Staunen über den sensationell renovierten und hervorragend klimatisierten Speisesaal war vorprogrammiert. Hier nutzte Dr. Fast dann zum einen die Gelegenheit zur herzlichen Begrüßung, zum anderen zur Übergabe an Ulrike Hauröder-Strüning. Die ehemalige Präsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) hatte ein umfangreiches Kulturprogramm vorbereitet. Die Wahl-Wittlicherin ließ es sich nicht nehmen, zunächst einmal den gebuchten Reisebus durch ihren Wohnort zu dirigieren („Ja, natürlich passen wir da durch!“).

Anschließend ging es bei strahlendem Sonnenschein in die Abtei Himmerod. Dieses abseits im Tal der Salm gelegene Kloster erwies sich als ungeahnte Sehenswürdigkeit, ein überaus lohnenswertes Ziel. Der Rektor der Abteikirche, Professor Dr. Reinhold Bohlen, führte die Gäste nach einem architektonischen Rundgang sichtlich stolz ins Zimmer sieben des alten Klosters. Hier wurde 1950 die Himmeroder Denkschrift verfasst, Blaupause für den Aufbau der Bundeswehr und die Konzeption der Inneren Führung. – Es versteht sich von selbst, dass der Kaffeedurst nach diesem beeindruckenden Besuch alsbald gestillt werden musste. Zum Abschluss lud Hauröder-Strüning noch zu einer Erfrischung in „Molitors Mühle“ in idyllischer Umgebung der Vulkaneifel ein.

Der Abend

Zum geselligen Abend trafen dann auch noch einige Nachzügler ein, nämlich diejenigen, die tags zuvor den 65. Geburtstag des Bundeswehr-Sozialwerks auf der Spree gefeiert hatten. Hierzu zählte der halbe Stiftungsrat mit dem Bundesvorsitzenden Bernd Krämer und dem Ministerialdirigenten Christoph Keller, im Hauptamt Unterabteilungsleiter Personal II im Bundesministerium der Verteidigung. – Es bedarf sicherlich keiner weiteren Erklärung, dass der gemeinsame Abend ein besonders wichtiger Teil des Stiftertags ist. Gerade hier spielt nicht nur das Wiedersehen eine große Rolle, sondern auch das Kennenlernen und gegenseitige Informieren neuer Gäste.

Der zweite Tag

Der zweite Tag ist stets den harten Fakten und interessanten Neuigkeiten gewidmet. Er begann mit der bereits erwähnten, äußerst zugewandten Videobotschaft von Vizeadmiral Dr. Daum. Hernach berichtete Bernd Krämer den Anwesenden über Neuigkeiten aus dem Sozialwerk und persönlichen Erlebnissen aus seiner vielseitigen Tätigkeit als Bundesvorsitzender. Anschließend wartete Susanne Frings vom Stiftungsmanagement der Sparkasse KölnBonn mit eindrucksvollen Zahlen auf: Das zu erhaltende Stiftungskapital sei nicht nur sehr sicher angelegt, nein, in den letzten siebzehn Jahren habe es rund eine halbe Million Euro für gute Werke ausgeschüttet. Um welche es sich hier im vergangenen Jahr handelte, darüber informierte schließlich Dr. Fast: Hilfsmittel waren darunter, zahlreiche Einzelförderungen und Zuschüsse zu den Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Der Stiftungsfonds Kollmann-Schäfer

Zustiftungen und Stiftungspläne sind stets willkommen, große Zuwächse sind allerdings mehr als nur ein normaler Tagesordnungspunkt: Die Eheleute Kollmann-Schäfer begleiteten die Stiftungsfamilie über viele Jahre und bedachten derweil das Stiftungskapital großzügig mit Zustiftungen. Frau Karin Kollmann-Schäfer verstarb leider schon im Jahr 2022, ihr Ehemann Gerhard zwei Jahre darauf. Das, was beide auszeichnete, war ihr Wunsch zu helfen, ohne auf sich selbst aufmerksam zu machen. Schließlich wurde ihr Barvermögen testamentarisch geteilt – zugunsten des Fördervereins krebskranker Kinder e. V. in Karlsruhe und zugunsten der Stiftung Bundeswehr-Sozialwerk. So konnte Dr. Fast, der den anwesenden Großcousin Karin Kollmann-Schäfers, Ralf Kraut, in dieser Runde noch einmal herzlich willkommen hieß, die Einrichtung „Stiftungsfonds Kollmann-Schäfer“ verkünden, ein Vermächtnis von sage und schreibe 300.000 Euro.

Das Stiftergrab

Zum Abschluss des Vortragsprogramms brachte Dr. Fast seine Gäste auf den aktuellen Stand zum Thema Stiftergrab. Auch hier gab es Positives zu vermelden: Die Stadt Bonn wird der Stiftung zeitnah die Patenschaft für ein denkmalgeschütztes Grab auf dem Burgfriedhof in Bad Godesberg übertragen. Künftig bietet die Stiftung Angehörigen der Stiftungsfamilie eine Ruhestätte an. Hierüber wird in Kürze noch ausführlich zu berichten sein. Dr. Fast schloss seine Ausführungen mit den Worten: „Dieses Grab steht sinnbildlich für das, was unsere Stiftung ausmacht: Fürsorge, Gemeinschaft und bleibende Verbundenheit – über das Leben hinaus.“

Auf Wiedersehen

Nach diesem prall gefüllten Programm machte sich die Stiftungsfamilie auf den Heimweg. Die nächsten Gäste warteten schon ungeduldig vor den Toren des Hotels Lindenhof. Ein Wiedersehen im kommenden Jahr ist gewiss. Das nächste Treffen wird im goldenen Oktober stattfinden. Das Ausflugsziel des Rahmenprogramms steht schon so gut wie fest, nämlich das St. Nikolaus-Hospital in Bernkastel-Kues – selbstverständlich mit Besuch der Bibliothek, eine der wertvollsten privaten Handschriftensammlungen. Das St. Nikolaus-Hospital oder Cusanusstift gilt heute als Deutschlands ältestes Seniorenzentrum. Es blickt auf eine lange Historie zurück, über fünf Jahrhunderte hat es überdauert - natürlich als Stiftung, einer Rechtsform, die nur die Ewigkeit kennt.

Text: BwSW