Von Süd nach Nord

06. August 2024 Reiseberichte & Leserbriefe Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West Sonstige Gelegenheiten Berichte

Radtour durch Deutschland endet mit beachtlicher Spende

Aus der Idee „Ich mag mal mit dem Fahrrad von Süd nach Nord durch Deutschland radeln und dabei etwas Gutes tun“, entstand Ende 2023 ein kleines Spendenprojekt.
Es brauchte nicht viel Überzeugungskraft, meine beiden Mitstreiter, Stabsunteroffizier Marco Spychala und Stabsfeldwebel Mario Burg, für die Idee zu begeistern.

Schnell standen die Rahmenbedingungen fest: Geradelt wird nur mit Muskelkraft, Tagesetappen zwischen 70 und 130 Kilometer - wer zusammen startet, kommt auch zusammen an -, maximaler Zeitansatz 14 Tage, da die Tour durch Erholungsurlaub bzw. Überstunden abgedeckt werden musste. Die Streckenplanung ergab sich aus den möglichen dienstlichen Unterkünften an den verschiedenen Standorten, die sich von Süd nach Nord boten.

Nach den Zusagen der Unterkünfte wurde schnell klar: 3 Mann und ihre Stahlrösser, 12 Tage von der südlichsten Kaserne zur nördlichsten, über 1.350 Kilometer und mehr als 7.000 Höhenmeter - das ist eine Ansage. Beim Packen ging es dann ums Optimieren. Ohne Begleitfahrzeug musste alles auf den Rädern für die Tour transportiert werden.

Die Taschen prall gefüllt, ging es dann fast immer bei Sonnenschein von Mittenwald über Kaufbeuren, Laupheim, Stuttgart, Mannheim, Frankfurt, Cölbe, Kassel, Höxter, Hannover, Lüneburg, Eutin nach Glücksburg. Unterwegs übergaben wir einen Spendenscheck über 200 Euro an den „Förderverein Stab Division schnelle Kräfte" in Stadtallendorf. Diese Spende in dieser Höhe war nur möglich, weil uns Kameraden und zivile Mitarbeitende externer Dienststellen unkompliziert, unbürokratisch und kameradschaftlich bei dieser Tour unterstützt haben.

Neben dem Bereitstellen von dienstlichen und privaten Unterkünften wurden wir am ein oder anderen Standort, selbst am Wochenende, uneigennützig und unentgeltlich von Kameraden mit Grillgut und gekühlten Getränken versorgt. Wir durften tollen Menschen begegnen und wer weiß, vielleicht haben wir den ein oder anderen motiviert…

Die eingesparten Übernachtungskosten von 1.520 Euro spenden wir in dem Wissen, das bei der „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ unseren Kameraden und Kameradinnen monetär, aber auch durch gezielte Freizeitangebote eine Möglichkeit gegeben wird, Zeit und Raum zu schaffen, um Kraft zu tanken für sich und ihre Kinder. 

Ein besonderer Dank geht an unsere eigenen Kameraden, die während unseres Urlaubs unsere Aufgaben im Dienst mit übernommen haben und es damit ermöglicht haben, dass 1/3 des nichtärztlichen Personals gemeinsam diese Aktion durchführen konnten.

Zusammenfassend kann ich nur dazu anregen, auch mal seine eigene Komfortzone zu verlassen, herausfordernde Dinge anzupacken und bei allem was einem selbst guttut, auch an die Kameraden und Kameradinnen zu denken, die es im Leben nicht ganz so einfach haben wie man selbst.

Ein Reisebericht von Nico Ratz-Schilasky