Tiefempfundenes Dankeschön

28. Oktober 2024 Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West

Sehr geehrtes Team vom BwSW,

ich möchte Ihnen auf diesem Wege einmal ein großes und tiefempfundenes „Dankeschön“ für Ihre Arbeit zukommen lassen.

Warum?

Nun, dazu zunächst eine kleine Vorstellung: Mein Name ist Heinrich Klinkenberg und bis zum 30.09.2024 war ich Berufssoldat im Dienstgrad Oberstleutnant, zuletzt eingesetzt bei Bundesamt für das Personalmanagement IV 3.2.2.

Ich bin Vater einer Tochter und eines Sohnes und dieser Sohn ist der Grund dieses Schrei­bens. Mein Sohn Lars wurde im Jahre 1999 geboren und nach ca. einem Jahr wurde festgestellt, dass Lars sich sehr verzögert entwickelte.

Die ersten, sehr ungünstigen Prognosen deuteten auf eine sehr geringe Lebenserwartung mit erheblichen körperlichen Einschränkungen hin. Zum Glück erwiesen sich diese Diagnosen als zu pessimistisch. Lars ist - zwar geistig und körperlich behindert - inzwischen 25 Jahre alt und spielt leidenschaftlich gerne Fußball als Torwart in einem Verein, der behinderten und nicht behinderten Menschen ein gemeinsames Erleben von Sport und Kultur möglich macht (www.tabalingo.de).

Seit 2017 durfte Lars regelmäßig an den Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen des Bundeswehr-Sozialwerks (BwSW) teilnehmen. Ich gestehe, dass seine Mutter und ich ihn zunächst nur sehr ungern und mit Bedenken in die Hände von „Fremden“ gaben, haben es aber nie bereuen müssen.

Da Lars das Meer liebt, reiste Lars zunächst mit dem Team NORD des BwSW und 2024 Jahr erstmalig mit dem Team WEST des BwSW nach Meschede im Sauerland. Vom ersten Tage an fühlte sich mein Sohn unglaublich wohl und legt sehr großen Wert da­rauf, dass ich ihn in jedem Jahr wieder anmelde und er zählt jedes Mal die Tage bis zur nächsten Reise.

Wir, seine Familie, konnten sehr schnell den Eindruck gewinnen, dass diese Freizeiten mit großem Engagement und viel Herzblut seitens Ihrer Mitarbeitenden und der freiwilligen Betreuenden durchgeführt werden. Jedes Jahr konnte Lars stundenlang über seine Erlebnisse erzählen und wir schauen uns immer wieder die Bilder dazu an.

Wie schon erwähnt, ist Lars 2024 mit dem Team West nach Meschede gefah­ren und bei dieser Freizeit gab es eine Besonderheit, die mich zu diesem Schreiben veranlasst hat.

Die Teilnehmenden der Freizeit hatten in diesem Jahr die Möglichkeit, an der Sportschule der Bundeswehr (SportSBw) in War­endorf das Deutsche Sportabzeichen zu erwerben. Vom ersten Moment an war Lars von die­ser Möglichkeit begeistert. Um es kurz zu machen – Lars hat es tatsächlich geschafft, diese Herausforderung zu meistern und hat während seines Fußballtrainings durch seinen langjährigen Trainer die Ur­kunde für das Deutsche Sportabzeichen in Silber erhalten.

Um ansatzweise beschreiben zu können, was wir in diesem Moment empfunden haben, habe ich seine Krankengeschichte oben etwas ausführlicher beschrieben.

Viele Menschen haben in den vergangenen Jahren Lars bei der Erfüllung seiner Träume und Wünsche begleitet und unterstützt und mit dazu beigetragen, dass er die Einschränkungen, die er nun einmal hat, nicht unbedingt als Makel wahrnimmt, sondern Herausforderungen mit gro­ßem Selbstbewusstsein und Vertrauen in seine Fähigkeiten angeht.

Dazu zählt natürlich sein langjähriger Sportverein „Tabalingo“, aber dazu zählen auch die Men­schen, die ihn im Verlauf ihrer Freizeiten betreut und dafür gesorgt haben, dass jede ein unvergessliches Erlebnis für ihn geworden ist.

Stellvertretend für alle Ihre Mitarbeitenden und Betreuenden möchten ich mich bei Herrn Matthias Wilhelm (Lars’ Betreuer in diesem Jahr) und Frau Tanja Donath (Sportlehrerin an der SportSBw) bedanken, die dazu beigetragen haben, dass Lars diese Chance ergreifen konnte.

Ich schließe in diesen Dank ausdrücklich alle Betreuenden – sowohl vom Team NORD als auch vom Team WEST ein, die meinem Sohn in den vergangenen Jahren so viele unvergessliche Stunden ermöglicht haben.

Ich habe Bilder beigefügt, die den Moment der Urkundenverleihung zeigen. Der Gesichtsausdruck meines Sohnes bedarf keiner weiteren Kommentierung.

Für die gesamte Familie Klinkenberg

Vielen Dank!