Schwere Verluste, die Welt steht still
Ein Leserbrief
Meine Frau und ich durften Mitte letzten Jahres das größte Glück erleben, was man als Familie erleben kann. Unsere Zwillinge wurden geboren.
Leider war ihr Start ins Leben nicht einfach, sie kamen als Frühchen zur Welt. Das war leider nicht alles, sie hatten auch das Fetofetale Transfusionssyndrom, was die gesamte Situation noch problematischer machte.
Nach der Geburt kam es bei beiden Kindern zu Hirnblutungen und bei der Erstgeborenen zu Blutungen in der Lunge. Unsere erste Tochter verstarb dann nach drei Tagen. Bei unser zweiten Tochter stabilisierte sich vorerst der Zustand bis es nach drei Wochen zu einer starken Verschlechterung des Gesundheitszustands kam. Nach mehreren Operationen waren ihre Erwartungen auf ein selbstbestimmtes Leben so gering, dass wir mit den Ärzten zusammen entschieden haben, dass sie ihre Schwester begleiten darf.
Es war und ist immer wieder sehr schwer für uns.
Ein besonderer Dank gilt der Sozialarbeiterin Frau Antje Lohfeld vom Sozialdienst der Bundeswehr in Oldenburg und dem Bundeswehr-Sozialwerk für den Reisegutschein, den wir bekommen haben. So können wir uns eine Auszeit von dem Erlebten nehmen und uns neu sortieren.
Info
Das Fetofetale Transfusionssyndrom ist zwar selten, aber in seiner Auswirkung eine meist sehr schwere Durchblutungs- und Ernährungsstörung eineiiger Zwillinge. Bei diesen „monochorialen“ Schwangerschaften teilen sich die beiden Feten einen Mutterkuchen (Plazenta). Grundlage dieses Syndroms sind außerordentliche Gefäßverbindungen der kindlichen Blutkreisläufe auf der Plazenta, die ungleiche Versorgung der ungeborenen Kinder bewirken.