Paul Jaeschke verstorben
Letztes Gründungsmitglied des Bundeswehr-Sozialwerks
Kürzlich erreichte uns eine traurige Mitteilung. Regierungsamtsrat a.D. Paul Jaeschke ist am 4. Juni 2021 im Alter von 101 Jahren verstorben. Damit haben wir unser letztes von insgesamt 21 Gründungsmitgliedern verloren.
Am 20. Mai 1960 kamen unter der Leitung des damaligen Verteidigungsministers Dr. Franz-Josef Strauß 21 Bundeswehrangehörige zusammen, um ein Sozialwerk für die Bundeswehr zu gründen. Die Anwesenden trugen sich damals in die Anwesenheitsliste ein und erklärten damit gleichzeitig ihre Mitgliedschaft im Bundeswehr-Sozialwerk. Im Gründungsprotokoll findet sich mit der Nr. 21 der „Verwaltungsangestellte Jaeschke“.
Regierungsamtsrat a.D. Paul Jaeschke war nicht nur das einzige noch lebende Gründungsmitglied, er war gerade derjenige, der die Idee eines „Sozialwerks der Streitkräfte“ bereits kurz nach der Gründung der Bundeswehr in sich trug und konsequent weiterverfolgte. Wegen seiner Erfahrungen aus seiner Tätigkeit im Katholischen Arbeiterverein wurde er bereits im Jahr 1955 aus dem Amt Blank, der Vorgängerinstitution des Bundesministeriums der Verteidigung, angesprochen und gebeten, seine Ideen für eine Sozialabteilung schriftlich zu verfassen.
Später erinnerte man sich an ihn und stellte ihn zum 1.7.1956 im Bundesministerium der Verteidigung ein. Dort nahm er im Bereich Soziales seine Tätigkeit auf. Er nutzte die vielfältigen Möglichkeiten seiner Funktion, um Häuser der ehemaligen Wehrmacht, dies sich aus seiner Sicht und teilweise persönlichen Betrachtung für Erholungszwecke eigneten, zum Grundstock des späteren Bundeswehr-Sozialwerks zu machen. So kam das Bundeswehr-Sozialwerk in den Anfangsjahren zum Haus Norderoog auf Norderney, zum Haus Seeburg in Grömitz oder auch zum „Mon Repos“ in Davos.
Für seine großen Verdienste um das BwSW wurde Jaeschke im Rahmen der 17. Bundesversammlung im Oktober 2010 zum Ehrenmitglied ernannt.
Im Jahr 2019 konnte unser Bundesgeschäftsführer Norbert Bahl im Seniorenzentrum in Rheinbach Herrn Jäschke noch persönlich zum 100. Geburtstag gratulieren. Im Kreise der anwesenden Kinder, Enkel und Urenkel hob er dabei seine besonderen Verdienste um das Bundeswehr-Sozialwerk hervor. Das BwSW wird Paul Jaeschke ein ehrendes Andenken bewahren. Seiner Familie sprechen wir unsere tiefempfundene Anteilnahme aus.