Keine Gnade für die Wade
Spendenradtour der Flugbereitschaft BMVg
Von Hauke Meier/Carsten Koslowski und BwSW
Die Spendenradtour der Flugbereitschaft BMVg im Mai 2022 war wieder ein voller Erfolg! Gemeinsam sammelten 13 Radsporttreibende auf über 700 Kilometern quer durch Deutschland 18.487 Euro für die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“.








Am 9. Juni erfolgte in Köln-Wahn die feierliche Übergabe der gesammelten Gelder an den Bundesvorsitzenden des Bundeswehr-Sozialwerks (BwSW), Oberst a.D. Peter Dormanns, durch Generalmajor Wolfgang Ohl, Schirmherr der Tour und Chef des Stabes des Kommandos Luftwaffe in Berlin-Gatow.

Doch wie im Radsport üblich, kam es auch an diesem Tage zu einem Schlusssprint. Quasi auf der Zielgeraden übergab die Präsidentin des Bundesamts für Infrastruktur, Umwelt und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), Ulrike Hauröder-Strüning, eine Spende ihres Hauses in Höhe von 2.000 Euro. Damit erhöht sich die Gesamtspendensumme auf 20.487 Euro. Für nächstes Jahr ist wieder eine Tour geplant, kündigte Oberst Daniel Draken als Kommandeur der Flugbereitschaft BMVg an.
Sieben Etappen für die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“
Die Flugbereitschaft startete durch, doch dieses Mal war alles anders: Fahrrad statt Flugzeug, Kettenöl statt Kerosin, Pedale statt Turbine. Grund war der Aufbruch zur mittlerweile 6. Spendenradtour von Berlin nach Köln. Auf insgesamt sieben Etappen wurde die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ tatkräftig unterstützt.






Der Startschuss zur Tour fiel am 10. Mai in der General-Steinhoff-Kaserne in Berlin-Gatow im Beisein von Generalmajor Ohl. Dieser ließ es sich als passionierter Rennradfahrer auch nicht nehmen, auf der ersten Etappe in und um Berlin herum selbst in die Pedale zu treten. Mit dieser Aktion machten die Radfahrenden auf die Lebenssituation von Familien mit körperlich und/oder geistig beeinträchtigten Menschen aufmerksam.
Aufmerksamkeit wecken und Spenden sammeln
Insgesamt fuhren die Radfahrenden 700 Kilometer für den guten Zweck und steuerten unterwegs elf Standorte der Bundeswehr an. Die erste Etappe führte über das Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Potsdam und dem Flughafen Tegel auch zur neuesten Heimat der Flugbereitschaft: dem Regierungsterminal am Flughafen BER. Weiter ging es in den hohen Norden zur Marine nach Eckernförde, bevor der Rückweg nach Köln unter anderem über die Unteroffizierschule der Luftwaffe in Appen zurück zur „Noch“-Heimat in Köln-Wahn führte.

Alle Standorte wurden angefahren, um dort Spenden der ansässigen Kameradinnen und Kameraden einzusammeln.
Jahrelanges beherztes Engagement
Gewachsen ist die Idee der Spendenradtour bereits in 2017. Der Organisator, Oberstabsfeldwebel Hans Holzmann, erinnert sich: „Wir hatten damals bei mir in der Einheit einen Kameraden, der selbst einen behinderten Sohn hat und haben überlegt, wie wir helfen könnten. Da entstand die Idee einer Spendenradtour.“ Jahr für Jahr wurde die Idee erweitert. Die Strecke veränderte sich, doch der Gedanke blieb gleich. In seiner militärischen Heimat, der Flugbereitschaft, ist Holzmann Staffelfeldwebel der zweiten Technischen Staffel: der sogenannte „Spieß“ oder auch „Die Mutter der Kompanie.“ Auf der Spendenradtour wird er zum Team-Manager. Er plant die Unterkünfte, die Verpflegung, jedoch nicht allein. Oberstabsfeldwebel Eric Lisken beispielsweise war in der Organisation ebenfalls von der ersten Stunde an dabei: „So etwas klappt nur im Team“, betont Holzmann. „Und da ist es bisher glücklicherweise immer gelungen, ein tolles Team zu formen.“ Team Luftwaffe eben.
Letzter Stopp vor dem Ziel: die Spendenradtour auf der Hardthöhe
Ein letzter Halt, und dann noch einmal 30 Kilometer in die Pedale treten: Auch in diesem Jahr ging es für die Spendenradtour am 17. Mai von der Bonner Hardthöhe, wo die Teilnehmenden in schöner Tradition das BAIUDBw besuchten, auf die Zieletappe zur Flugbereitschaft BMVg in Köln.

Bereits um 9 Uhr rollten die sportlichen Spendensammelnden auf der Hardthöhe ein. Der Schirmherr selbst führte das Hauptfeld an, das von der zivilen Gleichstellungsbeauftragten des BAIUDBw, Oberregierungsrätin Marion Gerber, begrüßt wurde. Gerber leitet ehrenamtlich auch die Regionalstelle des BwSW Bonn-BAIUDBw/Bonn-Rhein/Sieg. Für die letzte Etappe hatte sich auch der Standortälteste des Zielorts Köln sowie Stellvertretende Kommandierende General und Chef des Stabes des Luftwaffentruppenkommandos, Generalmajor Richard Frevel, mit seiner Adjutantin Hauptmann Jessica Maaß der Tour angeschlossen.
„Schön, dass Sie es wieder den Berg zu uns hinaufgeschafft haben“, zeigte Marion Gerber sich Ohl gegenüber erfreut. Auch Präsidentin Hauröder-Strüning, die nicht persönlich anwesend sein konnte, ließ sich per Video-App über ein Smartphone zuschalten und begrüßte Ohl mit den Worten „Es ist eine große Ehre für uns, die Tour wieder zu Gast zu haben.“
EPa und Kita - alle(s) da
An einem eigens für diesen Termin aufgebauten Stand des Sozialwerks wurden dem Publikum, das sich Ankunft und Abfahrt der Tour nicht entgehen lassen wollte, einzelne Komponenten der überaus beliebten Einpersonenpackungen angeboten. Dabei bat das BwSW um eine freiwillige Spende.

Diverse Eintopfgerichte, Currywürste oder auch Thunfische in Salatcreme wurden so an den Mann oder die Frau gebracht und gleichzeitig füllte sich der Bauch des Spendenschweins. Auch erschien eine Delegation hoffnungsvoller Nachwuchstalente, auch wenn sie selbst größtenteils noch nicht Fahrrad fahren können - einige Kinder der Kindertagesstätte „Regenbogenhaus“ schauten sich neugierig die Stahlrösser an und posierten sichtlich vergnügt fähnchenschwenkend mit deren Besitzern.
Äußerst positive Bilanz
Vergnügt zeigte sich auch der Schirmherr Generalmajor Ohl, der sich zunächst bedankte, dass das BAIUDBw als Dienstleister ordnungsgemäß gutes Wetter bestellt habe. „Ein gewisses Maß an Spaß ist immer noch vorhanden, auch wenn es bei dem einen oder anderen nach einer Woche nicht so aussieht“, schmunzelte er. Nicht umsonst hatte man zu Beginn der Tour das Motto „Keine Gnade für die Wade“ ausgerufen.






Hochzufrieden zeigte sich die gesamte Truppe von der Akzeptanz und Spendenbereitschaft, die ihnen allerorts zuteilwurde. „Die Unterstützung der Gaststandorte war großartig“, sagte Oberstabsfeldwebel Hans Holzmann. „So eine Veranstaltung zu stemmen, ist schon ein ordentliches Brett, ohne diese Unterstützung würde alles noch viel schwieriger.“

Und auch in der Bevölkerung kommen die radelnden Spendensammelnden sehr gut an. „Wir haben unsere Mittagsstationen immer bewusst in den Städten und nicht in den Kasernen angelegt“, so Holzmann. „Da haben wir dann den Aufsteller vom Bundeswehr-Sozialwerk aufgebaut und sind mit den Leuten ins Gespräch gekommen. Viele haben direkt vor Ort mittels unseres QR-Codes, den wir auf dem Aufsteller hatten, gespendet.“ Auch diese Menschen trugen dazu bei, dass Ohl der Präsidentin hinsichtlich des Spendenaufkommens berichten konnte: „Wir haben natürlich noch nicht alles ausgezählt, aber so viel kann ich schon sagen: Es wird fünfstellig.“
Start zur letzten Etappe
Gegen 9:45 Uhr gab Marion Gerber das Startsignal und auch Präsidentin Hauröder-Strüning wünschte via Bildschirm gute Fahrt. Die Radfahrenden schwangen sich ein letztes Mal in den Sattel und brachen auf zum Zielort, „ihrer“ Flugbereitschaft in Köln-Wahn.






Mit viel Applaus und guten Wünschen wurde die Spendenradtour von den Angehörigen des BAIUDBw von der Hardthöhe verabschiedet - eine Tour, von der man schon jetzt sagen kann, dass sie wieder ein voller Erfolg gewesen ist.