Inspekteur der Marine lädt ins Grand Hotel Heiligendamm ein
Knapp 28.000 Euro für unsere „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“
Die diesjährige Einladung des Inspekteurs der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, zum 8. Kapitänsdinner am 21. Februar 2025 fand besondere Beachtung, lud er doch erstmalig in das Grand Hotel Heiligendamm ein.




So zog es 186 gut gelaunte Gäste aus Politik, Wirtschaft und Behörden sowie Freunde der Marine für diesen Abend in Deutschlands erstes Seebad an die Ostsee und viele Gäste nutzten die Möglichkeit, sich auch über Nacht im Grand Hotel einzubuchen.






Als besondere Ehrengäste konnten Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sowie Landtagspräsidentin Birgit Hesse begrüßt werden. Höhepunkt des Abends war ein 5-Gänge Menü der Extraklasse, das durch die Köche der Kochnationalmannschaft der Bundeswehr zubereitet wurde. Begleitet von den ausgewogenen Klängen der Night-Time-Band des Marinemusikkorps Kiel mit Sängerin Jenny Viola unter der Leitung von Kapitänleutnant Inga Hilsberg, die den Abend mit Charme und Witz moderierte.


Als die ersten Überlegungen entstanden, unser Kapitänsdinner von Rostock ins Grand Hotel nach Heiligendamm zu verlegen, gab es im Bereichsvorstand Nord, insbesondere auch bei mir als Bereichsvorsitzendem eine gewisse Skepsis. Wir stellten uns als Veranstalter die Frage, ob das luxuriöse Grand Hotel der richtige Ort für eine Benefizveranstaltung zugunsten unserer „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ sein konnte oder ob ein 5-Sterne Hotel unsere bisherigen Gäste und potenziellen Spender verunsichern würde.
Ein durchaus interessantes Angebot seitens des Hotels bezüglich der Rahmenbedingungen machte uns die Entscheidung jedoch leicht. Die Kombination aus dem Inspekteur der Marine als Einladendem, dem Grand Hotel mit seiner historischen Eleganz und seinem brillanten Ruf sowie dem Bundeswehr-Sozialwerk (BwSW) mit seinen sozialen Leistungen für die Angehörigen der Bundeswehr scheint genau die richtige Mischung zu ergeben, die eine hohe Anzahl von Gästen anspricht. Innerhalb von 48 Stunden waren in diesem Jahr die begehrten Eintrittskarten für unsere Benefizveranstaltung ausverkauft.






Für die Kochnationalmannschaft der Bundeswehr mit ihrem Teamkapitän Obermaat René Müller ergab sich in diesem Jahr eine besondere Herausforderung, da in der überlassenen Küche des Grand Hotels sonst auch der Sternekoch Ronny Siewert mit seinem Team kocht. An diesem Abend zauberte die Kochnationalmannschaft ein ganz besonderes 5-Gänge Menü. Unsere Gäste des Kapitänsdinners durften sich durch die Menüauswahl für die im nächsten Jahr stattfindende Weltmeisterschaft schlemmen. Jeder einzelne Gang wurde mit handwerklicher Brillanz und künstlerischer Raffinesse zubereitet und jeder einzelne Teller liebevoll angerichtet. Der Menükarte war bereits vorab als Hauptgang das „Kalbsfilet mit einer Kruste aus Wildkräutern und Honig sowie Kartoffel-Rosmarin-Gratin an sautiertem Wintergemüse mit Kresse“ zu entnehmen.

Ministerpräsidentin Schwesig war bereits zum dritten Mal der Einladung des Inspekteurs der Marine gefolgt und betonte in ihrem Grußwort die besondere Rolle der Marine für die Sicherheitspolitik unseres Landes. „Als Land an der Küste haben wir zur Marine eine besondere Beziehung. Rostock ist unsere Marinehauptstadt. Von hier aus werden die gesamten Seestreitkräfte gesteuert.“ Ein besonderes Lob gab es von der Ministerpräsidentin für unser Sozialwerk der Bundeswehr. „Auszeiten und Erholung sind wichtig, gerade für Soldatinnen und Soldaten nach schwierigen Einsätzen“, denn, so Schwesig, „die Aktion Sorgenkinder unterstützt Familien von Soldatinnen und Soldaten, die mit Verletzungen oder psychischen Schäden aus Einsätzen zurückkommen. Kameradschaft, Solidarität und Fürsorge werden wirklich gelebt.“

Vizeadmiral Kaack stellte mit seinen Worten zur aktuellen Lage der Deutschen Marine diejenigen in den Mittelpunkt, „… ohne die alles nichts ist, um die es sich dreht, um die Frauen und Männer und auch Ihre Angehörigen.“ Kaack weiter: „Eine Marine besteht eben nicht nur aus Material, Zahlen, grauem oder graubraunem Stahl und Konzeptionen. Was unsere Marine ausmacht, sind unsere Menschen, die mit Leidenschaft zur See fahren, fliegen oder unsere Marine auch an den Schreibtischen am Laufen halten. Denn ganz wie bei uns in der Marine geht es auch bei der „Aktion Sorgenkinder des Bundeswehr Sozialwerks“ nur gemeinsam nach dem Wahlspruch: „Wir halten zusammen – wie eine Familie!“

Als Bereichsvorsitzender Nord war es mir wichtig, unseren Gästen einen kleinen Einblick in die Arbeit unseres Bundeswehr-Sozialwerks zu geben und insbesondere darauf einzugehen, wofür wir Spendengelder verwenden, also wofür auch die Gäste des Kapitänsdinners mit ihren Spenden Gutes getan hatten. Dabei hob ich unsere Hilfe für in einer Notlage befindliche Bundeswehrangehörige und ihre Familien hervor, die so vielfältig sei, wie auch das Schicksal zuschlagen könne.
Einen besonderen Blick in eine Freizeit für Menschen mit Beeinträchtigungen ermöglichte uns an diesem Abend Oberstleutnant Sören Lingenberg. Er schilderte aus der Sicht eines Vaters sehr eindrucksvoll und emotional, was es für ihn und seine Familie bedeute, wenn wir als Sozialwerk seinen beiden Söhnen Torge und Tjark ermöglichten, an einer unserer Freizeiten teilzunehmen. Beide leiden an Autismus, wodurch das Leben in der Familie jeden Tag stark beeinflusst wird und so bringt eine Freizeit für seine Söhne auch eine Auszeit für die Eltern und Geschwister und Ruhe in das Familienleben. Was für ein Verlust der Ausfall unserer Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen und damit auch für Torge und Tjark darstelle, zeigte sich im Jahr 2020, als Corona-bedingt die Freizeiten nicht stattfinden durften.

Dass es großzügige Spender für die Unterstützung der „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ gibt, wurde an diesem Abend sehr deutlich. So konnte bei der Übergabe des symbolischen Spendenschecks ein Betrag von stolzen 15.700 Euro durch Vizeadmiral Jan Christian Kaack an unseren Bundesvorsitzenden Bernd Krämer überreicht werden. Der Löwenanteil dieser Summe in Höhe von 5.000 Euro kommt dabei vom Eigentümer des Grand Hotels Heiligendamm, Paul Morzyinski, selbst.
Eine „kleine“ Überraschung hielt Morten Harderup aus Flensburg noch bereit, als er einen weiteren Scheck über 5.000 Euro der Ostsee Gerüstbau GmbH aus Lubmin überreichte und es sich nicht nehmen ließ, die Spendensumme noch einmal um 6.500 Euro zu erhöhen.
Die schon fast traditionell zugesagte Spende des Rotary Clubs Warnemünde von 500 Euro sowie noch weitere Einzelspenden des Abends sorgten dafür, dass ein Spendenerlös von knapp 28.000 Euro für unsere „Sorgenkinder“ erzielt werden konnte. Ein großer Dank geht an alle Spender!

Unserem Bundesvorsitzenden Bernd Krämer war es eine Herzensangelegenheit, sich bei den vielen Helfern im Hintergrund im Marinekommando mit dem Inspekteur an der Spitze für die Unterstützung unseres Sozialwerkes zu bedanken. Mit dem Kapitänsdinner, aber auch mit dem Ball der Marine sind in den letzten Jahren weit über 170.000 Euro für unsere soziale Arbeit zusammengekommen. Als Dank dafür überreichte Bernd Krämer dem Inspekteur der Marine die Ehrenmedaille des BwSW in Silber.
Dieser stimmungsvolle Abend, an dem die Gäste sicherlich auch auf die eine oder andere Weise verwöhnt wurden, hinterließ bei allen ein gutes Gefühl, denn vor allem mit dieser sagenhaften Spendensumme für die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ kann wieder viel Gutes getan werden.


Ein tosender Applaus für die Spitzenköche, die Servicekräfte und natürlich die Musiker beendete das 8. Kapitänsdinner in Heiligendamm mit Vizeadmiral Jan Christian Kaack und seinen zahlreich erschienenen Gästen.
Text: Hermann Kaufhold