Hochwasserkatastrophe im Unterallgäu
Bundeswehr-Sozialwerk hilft schnell und unbürokratisch
Jeder hat die Bilder der Flutkatastrophe von Juli 2021 im Ahrtal noch vor Augen. Schreckliche Szenen spielten sich damals ab, mehr als 180 Tote gab es zu beklagen. Der Wiederaufbau wird noch mehrere Jahre dauern.
Nun hat die Natur wieder zugeschlagen: Anfang Juni zog eine gewaltige Wasser- und Schlammlawine durchs Unterallgäu und richtete immense Schäden an. Mindestens fünf Menschen kamen dabei ums Leben, zahlreiche Familien verloren Hab und Gut. Sie teilen das gleiche Schicksal wie die Menschen im Ahrtal: alles wiederaufbauen!
Die Bundeswehr wurde im Rahmen der Amtshilfe um Unterstützung gebeten und hat Hunderte Soldatinnen und Soldaten in den Hochwassereinsatz geschickt. Sie unterstützten dabei die zivilen Helfenden unter anderem mit mehreren Fahrzeugen aus verschiedenen militärischen Dienststellen in Süddeutschland. Im Zuge der Soforthilfe hatte die Bundeswehr bereits in der ersten Nacht etwa 220.000 Sandsäcke in die betroffenen Regionen transportiert.
Unter den Betroffenen auch eine Bundeswehrfamilie. Als das Bundeswehr-Sozialwerk davon erfuhr, handelte es schnell und unbürokratisch und griff der Familie unter die Arme. Diese hat sich nun für diese Hilfe bedankt:
Meine Frau, unsere drei Kinder und ich möchten uns erst einmal recht herzlich für die schnelle und unkomplizierte Hilfe durch das Bundeswehr-Sozialwerk bedanken. Daran kann man wieder einmal sehen, wie schnell und unbürokratisch eine sehr gute Unterstützung für Bundeswehrangehörige und deren Familien in Notlagen gewährleistet wird.
Die letzten Wochen waren für uns alle eine Achterbahnfahrt der Gefühle, da man mit so etwas für sich selber nie rechnet. Man kennt das nur aus dem Fernsehen und es passiert ja immer nur anderen. Selbst in solch einer Situation zu sein, wirft am Anfang viele Fragen auf - mit Beginn des Wassereintritts ins Haus: „Was passiert hier gerade?, Wie schaffen wir das?, Wie soll es jetzt weitergehen?“ oder „Oh Gott, unser Haus!“ Das waren so die Gedanken, die meiner Frau und mir durch die Köpfe gingen, als das Wasser auf einmal den Weg ins Haus gefunden hat.
Schnell schaltet man dann aber erstmal um und versucht - da man ja nicht weiß, wie hoch das Wasser im Erdgeschoss am Ende steigen wird - alles Tragbare zu retten. In einer rund dreistündigen Aktion haben wir das Wichtigste und Nötigste in den ersten Stock getragen, wie alles Persönliche und Schrankinhalte. Möbel sind ersetzbar, Hand- und Fußgipsabdrücke der Kinder nicht. Am Ende der Aktion mit den Füßen voll im eiskalten Wasser, was die emotionale Situation in dem Moment wirklich extrem erschwerte.
Als Familie schweißt das aber zusammen. Wir alle, vor allem die Kinder, haben den Tag wie auch die jetzige Situation sehr gut verkraftet, aber natürlich kommt jetzt immer öfter die Frage auf „Wann können wir wieder zurück in unser Haus?“ Das wird aber leider noch mindestens bis Mitte/Ende Oktober dauern, sofern alle Handwerksbetriebe zusammenspielen und es nicht noch weitere Verzögerungen gibt.