Gemeinsame Auszeit nach dem Einsatz
Neues Projekt: Bundeswehr-Sozialwerk eröffnet erste Ferienwohnung für besonders einsatzbelastete Familien
Von Helmut Michelis
Die allerersten Gäste waren nur eine Stunde lang da, aber sichtlich begeistert von der neuen großzügigen Ferienwohnung des Bundeswehr-Sozialwerks im Haus Wiesenthal im Erzgebirge. Bei der feierlichen Eröffnung betonte der Vorsitzende des BwSW, Oberst a.D. Peter Dormanns, das Außergewöhnliche an dieser Einrichtung: Sie ist für die Erholung von besonders durch einen Einsatz belastete Bundeswehrfamilien vorgesehen.
Gemeinsam mit dem Führungsstab der Streitkräfte habe man diese Idee ausgearbeitet, sagte Dormanns. „Wir ermöglichen nun diesen betroffenen Familien eine Auszeit, die wir auch finanzieren.“ Sie soll den Familien in entspanntem Rahmen ermöglichen, wieder zueinander zu finden – „mit allen attraktiven Möglichkeiten, die diese höchst gelegene Stadt Deutschlands im Erzgebirge nicht nur im Winter, sondern zu allen Jahreszeiten ermöglicht“, so der Vorsitzende. Bis zu drei Wochen ist nun ein solch kostenloser Aufenthalt im Haus Wiesenthal für Bundeswehrangehörige und deren Familien möglich. Voraussetzung ist, dass sie aufgrund ihrer herausfordernden Diensttätigkeiten im Einsatz einen besonderen Erholungsbedarf haben, der von Vorgesetzten und Ärzten bestätigt ist. Auch ein Familienhund darf mitkommen.










Die früheren Geschäftsführer des Hauses Wiesenthal, Carola und Günter Resch, die ebenfalls zur Eröffnung eingeladen waren, staunten, was aus der eher schlichten ehemaligen Hausmeisterwohnung geworden ist: Auf 75 Quadratmeter Wohnfläche sind unter anderem eine hochmoderne Küche, ein Elternschlafzimmer, ein Kinderzimmer und ein Badezimmer entstanden. Sowohl die Selbstversorgung als auch die Verpflegung durch das Haus Wiesenthal sind möglich; alle Einrichtungen des Hotels von der Sauna bis zur Bowlingbahn und den Außenanlagen sind nutzbar.
Peter Dormanns und Bundesgeschäftsführer Regierungsdirektor Norbert Bahl dankten besonders der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und der Deutschen Härtefallstiftung, die das Projekt großzügig unterstützt hatten. Der zuständige Abteilungsdirektor der BImA, Daniel Wagner aus Erfurt, der Geschäftsführer der Härtefallstiftung, Philip Kraft, und sein Stellvertreter Hauptmann Sven Loik überzeugten sich bei der Besichtigung von der erfolgreichen, schon optisch sehr ansprechenden Umsetzung. Allen drei Institutionen sei es ein gemeinsames Herzensanliegen, etwas für die Soldatinnen und Soldaten und ihre Angehörigen zu tun.