Gemeinsam für einen starken Auftritt

16. März 2022 Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West

Beim Musikdienst der Bundeswehr dreht sich das Personalkarussell

Von Jürgen Albrecht und Helmut Michelis

Mit dem Zentrum Militärmusik der Bundeswehr (ZMilMusBw) in Bonn befinden sich seit 2014 erstmalig in der Geschichte der Bundeswehr alle nunmehr 15 Orchester des Militärmusikdienstes unter einem Dach.

Die rund 1.000 Soldatinnen und Soldaten gehören zum Organisationsbereich Streitkräftebasis und gestalten mit ihrer Musik in den unterschiedlichen Besetzungen und Stilrichtungen Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Bundeswehr.

In diesem Jahr gab es wichtige personelle Veränderungen: Thomas Klinkhammer, bisher stellvertretender Leiter, folgte Christoph Lieder auf den Dienstposten des Leiters Militärmusikdienst und Zentrum Militärmusik. Oberst Klinkhammer, Jahrgang 1961, ist verheiratet, hat zwei Kinder und zwei Enkel und stammt wie sein Vorgänger aus einer musikalischen Familie. Schon sein Großvater leitete den ältesten Musikverein in Rheinland-Pfalz, und sein Vater war Berufsmusiker. Im Alter von sieben Jahren begann seine musikalische Ausbildung an der Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf, zunächst mit musikalischer Früherziehung, dann im Hauptfach Klavier und später an der Klarinette. 1980 trat er in die Bundeswehr ein und legte 1985 das Kapellmeisterdiplom ab. Klinkhammer führte unter anderem das Musikkorps der 1. Luftlandedivision in Stuttgart und das in Koblenz beheimatete Heeresmusikkorps 300. Seit 2003 ist er in der Organisation und Verwaltung des Militärmusikdienstes der Bundeswehr in Bonn tätig.

Als sein Nachfolger wurde Oberstleutnant Christoph Scheibling mit den Aufgaben des stellvertretenden Leiters Militärmusikdienst und Zentrum Militärmusik betraut. Scheibling kehrt damit an eine alte Wirkungsstätte zurück. Denn vor seinem Engagement beim Musikkorps der Bundeswehr in Siegburg hatte er bereits diese Position inne. Ihm folgte in Siegburg Oberstleutnant Christian Weiper, bisheriger Leiter des Luftwaffenmusikkorps Münster. Auf diesem Dienstposten folgte Hauptmann Alexander Kalweit, vorher 2. Musikoffizier beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr in Berlin.

Hauptmann Holger Kolodziej, vorher 2. Musikoffizier im Gebirgsmusikkorps der Bundeswehr in Garmisch-Partenkirchen, wurde als 2. Musikoffizier beim Stabsmusikkorps der Bundeswehr eingesetzt. Ebenfalls im Februar wurde Fregattenkapitän Friedrich Szepansky vom Kommando über das Marinemusikkorps Kiel entbunden und mit Ablauf des März in den Ruhestand versetzt. In seiner Nachfolge übernahm Kapitänleutnant Inga Hilsberg die Führung des Marinemusikkorps Kiel.  Außerdem wurde bereits am 13. Dezember 2021 Oberstleutnant Lutz Bammler von der Führung des Heeresmusikkorps Ulm entbunden. Sein Nachfolger ist Hauptmann Dominik Koch.

Info

Musik in der Bundeswehr

Die Musikkorps der Bundeswehr treten in der Regel als Sinfonisches Blasorchester auf. Hier werden vor allem die Instrumente Flöte, Oboe, Fagott, Klarinette, Saxophon, Waldhorn, Flügelhorn, Trompete, Posaune, Tenorhorn, Bariton, Tuba, Kontrabass, Schlagwerk und Keyboard verwendet. Die Soldatinnen und Soldaten sind professionell ausgebildete Musikerinnen und Musiker. Durch die über Jahrhunderte gewachsene Spieltradition, das moderne Klangbild und die musikalische Wandlungsfähigkeit haben die Orchester der Bundeswehr heute Vorbildfunktion für über 1,3 Millionen deutschlandweit organisierte Laienmusiker im Bereich der Blasmusik. Aktuell hat es im Militärmusikdienst eine weitere Verbesserung der fachlichen Ausbildung zum Musikfeldwebel gegeben: Es ist nunmehr möglich, in dieser Laufbahn einen Bachelor-Abschluss zu erreichen, wodurch das Berufsprofil noch einmal spürbar an Attraktivität gewinnen wird.

Das Zentrum der Militärmusik der Bundeswehr ist dem Streitkräfteamt in Bonn unterstellt und gehört zum Organisationsbereich der Streitkräftebasis. Die zentrale Ansprechstelle für alle Fragen rund um das Thema „Musik“ in der Bundeswehr hat ein breites Aufgaben- und Verantwortungsspektrum, das von der Personalbearbeitung über die Planung sämtlicher Musikeinsätze, die Forschung und Lehre bis hin zu Informationsarbeit und Beschaffungswesen reicht. Auch die Beratung des Ministeriums und höherer Kommandobehörden in allen musikalischen Belangen gehört zu den Aufgaben des Zentrums.