Gelebte Inklusion

19. August 2024 Reiseberichte & Leserbriefe Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West Freizeitberichte

Miteinander-Freizeit in Oberwiesenthal

Nach dem Motto „Hilfe und Erholung“ startete im Juli die „Miteinander-Freizeit“ nach Oberwiesenthal ins Haus Wiesenthal. Die Familien reisten aus ganz Deutschland und auch aus Belgien an, um sich eine Woche auszutauschen und das ein oder andere zu erleben. Alle Teilnehmenden und Betreuenden wurden von Geschäftsführer Daniel Herold und seinem Team herzlich begrüßt. Nach diesem freundlichen Empfang ging es erst einmal ans Auspacken, anschließend traf man sich zum Abendessen.

Der Sonntag startete mit einer Begrüßungs- und Vorstellungsrunde. Die Familien – viele davon langjährige Besuchende der Miteinanderfreizeit – freuten sich auf die gemeinsame Woche. So gab es das ein oder andere emotionale Wiedersehen mit Worten wie „Wir treffen Familie“, „Diese Gemeinschaft ist unglaublich“ oder „Man fühlt sich getragen“. Auch die drei neuen Familien in der Runde freuten sich auf die Woche und den Austausch.

Der Nachmittag begann mit einem ersten Ausflug, bevor am Abend zwei Runden Bingo mit den anderen Hausgästen gespielt wurde. Durch die zeitgleich im Haus Wiesenthal stattfindenden „Familienfreundlichen Angebote“ vermischten sich die Teilnehmenden dieser beiden Freizeiten, so dass eine gelebte Inklusion zu beobachten war. Insbesondere die Kinder zeigten dabei keinerlei Berührungsängste.

Auch für die nächsten Tage gab es ein abwechslungsreiches Programm, was die Betreuenden vorbereitet hatten. So besuchte die Gruppe den Annaberg, auf dem die Stufen der Annenkirche erklommen wurden. Auch der Regen tat der Freude keinen Abbruch, zumal das Erlebnismuseum „Manufaktur der Träume“ viel Unterhaltung bot.

Das Kerzenziehen in „heikes Kerzenstüberl“ am Markt wurde in zwei Gruppen gestartet. Es entstanden wunderbare Kerzen, die mit viel Ruhe und Leidenschaft gezogen wurden. So haben die Teilnehmenden zuhause eine schöne Erinnerung an diese Miteinander-Freizeit.

Sicherlich auch gut in Erinnerung bleibt die Fahrt mit der Sommerrodelbahn, die zusätzlichen Spaß für die ganze Gruppe brachte.

Nach dieser rasanten Fahrt ging es bei einer Kutschfahrt deutlich ruhiger zu. Trotzdem oder vielleicht auch gerade deswegen war die Kutschfahrt für viele ein Highlight in diesem Jahr.

Das Abendprogramm war ebenfalls von Abwechslung geprägt. Wer wollte, konnte bei einer Runde auf der hauseigenen Bowling-Bahn sein Geschick unter Beweis stellen. Auch das Tanzbein wurde geschwungen. DJ Uwe holte mit seiner Disco alle von den Stühlen. Hier gab es niemanden mit einer Beeinträchtigung – die Musik vereinte alle Gäste.

Doch neben diesen ganzen Aktivitäten kam auch die Information für die Eltern nicht zu kurz. So brachte Silke Hoekstra, Geschäftsführerin Lebenshilfe Sachsen e.V. in Chemnitz, die Neuerungen des Betreuungsrechts mit und gab sie an die Eltern weiter. Es wurde über den Umgang mit Geschwisterkindern und die allgemeine häusliche Situation gesprochen. Dies führte zu sehr intensiven Gesprächen. Zeitgleich veranstaltete das Betreuungsteam für die Kinder und Jugendlichen im Garten des Hauses eine Olympiade. Alle Teilnehmenden boten sportliche Höchstleistungen und hatten viel Freude.

Dipl.-Psychologe Dr. Matthias Witt-Brummermann referierte zu Themen „Erwachsen werden“ und „Loslassen“. In vielen Einzelgesprächen vermittelte er Hilfestellungen für den oft stressigen Alltag zu Hause. Wie schon in der Vergangenheit verzichtete er auch diesmal auf sein Referentenhonorar und spendete es an die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“.

Bei der am letzten Abend stattfindenden Feedbackrunde war die einheitliche Meinung der Teilenehmenden: „Wir kommen 2026 wieder“!

Das Betreuungsteam bedankt sich bei den Eltern und Teilnehmenden für die schöne „MITEINANDER“-Woche.

Ein Reisebericht von Ute Zielberg