Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie für das Bundeswehr-Sozialwerk
Eine vorläufige Bestandsaufnahme
von Stefan Pankau
Seit mehr als einem Jahr leben wir mit der Corona-Pandemie. Das Virus hat die Welt fest im Griff. Die Auswirkungen sind sicht- und spürbar. Auch das Bundeswehr-Sozialwerk trafen sie mit voller Wucht und ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Im Jahr 2020 sollte eigentlich das 60-jährige Bestehen des gemeinnützigen Vereins mit zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen gefeiert werden - geblieben davon ist in erster Linie ein Einnahmenrückgang in Millionenhöhe, eine rückläufige Mitgliederzahl und in den eigenen Ferienanlagen bestimmt Kurzarbeit den Alltag.
Im Vergleich zu 2019 sind im letzten Jahr die Einnahmen aus Gästegeldern um mehr als ein Drittel gesunken, der Küchenumsatz um knapp die Hälfte zurückgegangen. Diese rückläufigen Zahlen lassen sich gut an den Öffnungstagen unserer Ferienanlagen erkennen. 2019 hatten sie im Schnitt 273 Tage geöffnet, 2020 waren es nur noch rund 166 Tage. Dies entspricht einem Rückgang von mehr als 28 %, in Zahlen ausgedrückt: 75.840 weniger Übernachtungen in allen Ferienanlagen des Sozialwerks.
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den für 2020 geplanten 139 Freizeiten, von denen Corona-bedingt 127 abgesagt wurden. Neben finanziellen Auswirkungen auf den Haushalt hat vor allem die Absage der insgesamt sieben Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen für Betroffenheit bei den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern des Sozialwerks gesorgt. Gerade diese Freizeiten sind ein besonderes Anliegen des Vereins, um betroffene Familien zu unterstützen.
Die rückläufigen Mitgliederzahlen um rund 3 % - aktuell liegen sie bei knapp 110.000 - sind vor allem auf Verunsicherung und Einsparungen bei den Mitgliedern zurückzuführen und es ist zu beobachten, dass sich dieser Trend fortsetzt. Hier ist deutlich spürbar, dass dem Verein derzeit die Möglichkeiten fehlen, gezielt öffentlichkeitswirksam Werbung zu betreiben. Dieser Rückgang ist nicht nur bedauerlich, sondern führt in der Konsequenz zu einer Minderung bei den Mitgliedsbeiträgen und damit auch des Bundeszuschusses. Auch beim Spendenaufkommen ist eine gewisse Verunsicherung festzustellen. Im Vergleich zu 2019 verzeichnet das Bundeswehr-Sozialwerk einen Spendenrückgang von etwa 140.000 Euro.
Diesem aufgezeigten Wegfall von Einnahmen stehen jedoch aufgrund der Schließung der Ferienanlagen gesunkene Betriebskosten gegenüber. Trotzdem ist zurzeit von einem Defizit in Höhe einer niedrigen siebenstelligen Summe auszugehen.
Wir sind uns sicher, dass wir diese schwierige und für das Bundeswehr-Sozialwerk einmalige Situation mit Hilfe unserer Mitglieder und Unterstützer meistern werden.