Christine Lambrecht besucht Ferienfreizeit des Bundeswehr-Sozialwerks

05. August 2022 Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West Freizeitberichte Berichte

Die Verteidigungsministerin trifft beeinträchtigte Menschen im „Haus am Werlsee“ in Grünheide in Brandenburg.

Von Timo Kather

Enten füttern, Sommerrodelbahn fahren, und zum Mittag gibt es Pizza und Schokoladeneis: Das hört sich nach Urlaub an. Im „Haus am Werlsee“ verbringt eine Gruppe von 20 beeinträchtigten jungen Menschen gerade ihre Sommerferien. Doch am 28. Juli steht noch mehr auf dem Programm: Ein Besuch von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht.

„Ist das schön hier!“, sagt die Ministerin, als sie nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Bundeswehr Sozialwerkes (BwSW), Oberst a.D. Peter Dormanns, aus dem Panoramafenster über den Werlsee schaut. Die neue Schirmherrin des eingetragenen Vereins – Lambrecht hat das Amt Mitte Juni übernommen – zieht es in Richtung Ufer, wo sie von den Urlaubenden und deren Betreuern erwartet wird. Sie habe sich die Arbeit des BwSW mal konkret anschauen wollen, sagt Lambrecht. „Mein erster Eindruck: Ich schaue in lauter glückliche und zufriedene Gesichter.“

Urlaub im Grünen

Grünheide liegt direkt vor den Toren Berlins. Seit vielen Jahrzehnten ist die 9000-Einwohner-Gemeinde ein Naherholungsziel für die Großstädter. Eines der Urlaubsdomizile ist das „Haus am Werlsee“, das seit 1991 vom BwSW betrieben wird: Direkt am See in einem großen Garten gelegen, können Bundeswehrangehörige und ihre Familien hier einen sorgenfreien Urlaub verbringen. Alle 46 Zimmer gehen direkt auf den See und den gepflegten Garten hinaus. Und das Haus ist barrierefrei, also für Rollstuhlfahrende geeignet. Sie können über eine extra angelegte Schräge mit dem Rollstuhl zum Baden ins Wasser fahren.

Fürsorge ist Ehrensache

Das Bundeswehr-Sozialwerk gibt es seit 1960. Soldatenfamilien mit knapper Kasse sollte ein Ausgleich zum Dienstalltag ermöglicht werden. Besonders Familien in schwierigen Lebenssituationen werden vom BwSW unterstützt. Mehr als 2.000 Menschen setzen sich ehrenamtlich für das BwSw ein, das sich durch Spenden finanziert. Ehrensache, dass die Verteidigungsministerinnen und Verteidigungsminister traditionell die Schirmherrschaft übernehmen: Die Fürsorge für Soldatinnen, Soldaten und ihre Angehörigen ist ein wichtiges Anliegen der politischen und militärischen Führung.

Auszeichnung für langjährige Betreuerin

Die Verteidigungsministerin macht die Runde durch den Garten, findet für jeden ein freundliches Wort. Den Betreuern spricht sie ihren „großen Respekt“ aus. Angeführt werden die Betreuer von Petra W., die sich seit mehr als 20 Jahren im BwSW engagiert. Lambrecht und Dormanns würdigen sie mit der Ehrennadel des Sozialwerks in Gold. „Ein herzliches Dankeschön für so ein tolles Engagement“, sagt die Ministerin. „Sie haben sich das verdient!“

Alle applaudieren, W. strahlt über das ganze Gesicht. „Das macht mich schon sehr stolz“, sagt W., die aus der Pflegearbeit kommt. Eigentlich engagiere sie sich zur Entspannung beim Bundeswehr-Sozialwerk, sagt sie. „Man sagt den Menschen in Pflegeberufen ja nach, dass sie ein Helfersyndrom haben. Aber man kriegt von den Teilnehmenden immer mehr Zuneigung zurück, als man ihnen gibt.“

Nach einer guten Stunde macht sich Verteidigungsministerin Lambrecht auf den Rückweg nach Berlin. „Danke für die Auszeit, das hat richtig gutgetan“, sagt sie zum Abschied.

*Name zum Schutz der Person abgekürzt.