Bundeswehr-Sozialwerk feiert 65. Geburtstag

29. Mai 2025 Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West

„Wir bleiben nicht stehen, wir gehen voran. Jeden Tag! Seit 65 Jahren!“

Mit diesen Worten begrüßte Bundesvorsitzender Bernd Krämer bei strahlendblauem Himmel und sommerlichen Temperaturen am 20. Mai 2025 rund 150 Gäste an Bord der MS Alexander von Humboldt zur großen Jubiläumsfeier des Bundeswehr-Sozialwerks (BwSW) e.V. in Berlin. Denn auf den Tag genau vor 65 Jahren legten gerade einmal 21 Gründungsmitglieder im Sitzungssaal der Ermekeilkaserne in Bonn den Grundstein für eine Solidargemeinschaft, die heute über 100.000 Mitglieder, ein Haushaltsvolumen von 30 Millionen Euro und Ferienanlagen an 19 Standorten in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Italien umfasst.

Und da das BwSW in 65 Jahren so einige Wegbegleitende an seiner Seite hatte, las sich auch die Liste der geladenen Gäste äußerst vielseitig: Von ehemaligen und aktuellen Betreuenden, hauptamtlichen Mitarbeitenden der Bereiche, Ferienanlagen und der Bundesgeschäftsführung, Ehrenamtlern, ehemaligen Bundesvorsitzenden, Angehörigen der Deutschen Härtefallstiftung und kooperierender Sozialwerke über Abteilungsleitende bis hin zur Führungsebene waren alle vertreten.

Besonders erfreulich war die Teilnahme der amtierenden Schirmherrin der „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“, Verteidigungsministerin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer, des ehemaligen Verteidigungsministers Dr. Franz Josef Jung und seiner Ehefrau Beate, langjährige Schirmherrin der „Sorgenkinder“, des Staatssekretärs im Bundesministerium der Verteidigung, Nils Hilmer, und Generaloberstabsarzt Dr. med. Nicole Schilling, Abteilungsleiterin Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung.

Während die ersten Gäste an Bord mit einem kühlen Getränk in Empfang genommen wurden, kam am Anleger plötzlich leichte Unruhe auf – der Bus, der einen Teil der Gäste vom Hotel zum Treptower Hafen bringen sollte, war offenbar in einen Verkehrsunfall verwickelt worden. Und wer den Berliner Verkehr schon einmal erlebt hat, weiß, dass es auch ohne polizeilichen Einsatz schwierig sein kann, das Ziel pünktlich zu erreichen. Glücklicherweise kam niemand zu Schaden und nachdem auch die letzten Gäste an Bord waren, konnte die Fahrt entlang der Spree mit einer halbstündigen Verspätung schließlich beginnen.

Sichtlich begeistert vom bis auf den letzten Sitzplatz belegten Unterdeck des Schiffes begrüßte Bernd Krämer die Gäste noch einmal persönlich und nahm das Publikum mit auf eine Zeitreise durch die letzten 65 Jahre des Sozialwerks. Als kleinen Funfact zur Gründungsgeschichte gab er unter anderem preis, dass die Gebühren für die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister in Höhe von 46 DM nicht bezahlt werden konnten, da das BwSW damals noch über kein eigenes Vermögen verfügte. Somit wurde in der ersten Vorstandssitzung beschlossen, dass der Mitgliedsbeitrag auf 1 DM pro Monat festgesetzt werden sollte. Durch eine Beitragsvorauszahlung des Jahresbeitrags der damaligen vier Vorstandsmitglieder stand dem Verein dadurch nun ein Betrag von 48 DM zur Eintragung in das Register zur Verfügung. Und was würden die 21 Gründungsmitglieder des BwSW wohl zur Entwicklung des Vereins bis heute sagen? Bernd Krämer ist überzeugt: „Sie wären beeindruckt, was aus ihrer Idee und vor allem ihrem Handeln im Jahr 1960 geworden ist!“ Passend dazu berichtete er über einige aktuelle Themen, die das Sozialwerk beschäftigen, wie z. B. die nahende Verabschiedung des Bundesgeschäftsführers Norbert Bahl in den Ruhestand, den Umzug der Bundesgeschäftsführung, das Projekt „WaDi“ („Wandel und Digitalisierung“) und die Brigade Litauen, die nun seit einigen Wochen über eine eigene Betreuungsstelle des BwSW verfügt. Im Hinblick auf das CLIMS „Spring Meeting“, das kürzlich im Haus Wiesenthal stattgefunden hat, lautete sein Fazit, was das BwSW ausmacht und auszeichnet sei vor allem eines, – Teamarbeit. „Es funktioniert nur, wenn wir es gemeinsam machen. Wenn wir uns einbringen, mitdenken, manchmal auch über den Tellerrand hinaus und wenn wir flexibel handeln. Wir bleiben nicht stehen, wir gehen voran. Jeden Tag! Im Bundesvorstand, im geschäftsführenden Vorstand, in der Bundesgeschäftsführung, in den Bereichen, in den Regionalstellen, mit unseren Ehrenamtlern. Und so liegt es jetzt bei mir, das zu sagen, was man als Zeichen von Demut, Wertschätzung und auch voller Stolz sagen muss: Dankeschön!“

In Vertretung für den Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius, der zeitgleich zu einer Veranstaltung der scheidenden Wehrbeauftragen des Bundestags Dr. Eva Högl geladen war, trat anschließend Staatssekretär Nils Hilmer mit den Worten „Wenn ich ihm die Bilder von heute zeigen werde, wird er wieder sehr neidisch sein. Er sagt immer, dass ich die viel besseren Termine hätte.“ ans Mikrofon. Und spätestens als Nils Hilmer berichtete, dass es eine seiner ersten Amtshandlungen gewesen sei, dem BwSW beizutreten und dass er zusammen mit seiner Frau immer begeistert durch das Check Yn stöbere, hatte er die Zuhörenden für sich gewonnen. Er lobte das breite Spektrum an Unterstützungsleistungen des Sozialwerks, die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an die sich verändernden Bedürfnisse der Bundeswehr und ihrer Angehörigen. Dies führe ihn zu der Überzeugung, dass das BwSW auch in den kommenden Jahrzehnten ein starker und verlässlicher Partner an der Seite der Soldatinnen und Soldaten sowie ihren Familien bleiben wird. Mit unseren Beratungsangeboten in schwierigen Lebenslagen oder gar finanziellen Hilfen „leistet das BwSW nicht nur einen Beitrag zur Einsatzbereitschaft, sondern auch zur Attraktivität der Bundeswehr als Arbeitgeber.“

Auch Verteidigungsministerin a.D. Annegret Kramp-Karrenbauer ließ es sich nicht nehmen, noch einige Worte an die Gäste der Veranstaltung zu richten. Sie bedankte sich herzlich für die Einladung und betonte, dass Bernd Krämer sich den früheren Claim des Sozialwerks „Hier scheint die Sonne“ wirklich zu Herzen genommen und nur das allerbeste Wetter für eine Spreefahrt ausgesucht habe. In ihrer Ansprache hob sie vor allem die Mitarbeitenden hervor, die durch ihr haupt- und ehrenamtliches Engagement das Sozialwerk zu dem gemacht haben, was es heute sei. Die Bereitschaft, alles einzusetzen, um etwas an die Männer und Frauen zurückzugeben, „die im Zweifel ihr Leben aufs Spiel setzen für unsere Freiheit und für unsere Sicherheit – Das trägt das BwSW seit 65 Jahren, das macht es aus.“ Eine besondere Herzensangelegenheit ist ihr zudem die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“. Sie fand allerdings, dass der Name eigentlich gar nicht so richtig passe: „Menschen mit Beeinträchtigungen sind ganz besondere Menschen. Natürlich machen sie auch mal Sorgen, haben Probleme, aber jeder, der einmal bei einer Freizeit für Menschen mit Beeinträchtigungen dabei war, weiß, dass der Name eigentlich nicht ‚Aktion Sorgenkinder‘, sondern ‚Aktion Sonnenkinder‘ heißen müsste. Das ist Lebensfreude pur!“ Daher galt ihr besonderer Dank auch Beate Jung, die sich jahrelang für die Aktion eingesetzt hat und sie sei stolz darauf, die Schirmherrschaft von ihr übernommen haben zu können.

Bevor sich im Anschluss die ersten Gäste über das verlockende Büfett hermachen konnten, trat Oberst a.D. Peter Utsch, Vorsitzender des von Rohdich’schen Legatenfonds, ans Rednerpult. Er gratulierte dem BwSW zum 65-jährigen Bestehen und lobte die seit über 20 Jahren bestehende Kooperation, die bereits zu einer Vielzahl gemeinsamer Projekte zugunsten in Not geratener Bundeswehrangehöriger geführt habe. Um die Erfüllung der Satzungsaufgaben auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen, übergab er einen Spendenscheck in Höhe von 25.000 Euro an Bernd Krämer. Doch dabei sollte es nicht bleiben – unter tosendem Applaus durfte der Bundesvorsitzende noch einen weiteren Scheck über 20.000 Euro entgegennehmen. Dieser gelte für die Beschaffung des solarbetriebenen Bootes für das Haus am Werlsee in Grünheide, da dies besonders für Menschen mit Beeinträchtigungen eine wunderbare Möglichkeit sei, die weitläufige Seenlandschaft rund um den Werlsee vom Wasser aus erkunden zu können.

Nach diesem überraschenden Geburtstagsgeschenk eröffnete Bernd Krämer schließlich das lang ersehnte Büfett. Untermalt von den Musikern des Heeresmusikkorps Hannover genossen die Gäste die Aussicht auf das rege Treiben, das sich am Ufer der Spree abspielte, führten angeregte Gespräche mit alten und neuen Bekannten oder posierten mit bunten Perücken und Brillen vor der Fotobox.

Während unter Deck so manches Tanzbein geschwungen wurde, ließen sich auf dem Oberdeck des Schiffes in gemütlicher Atmosphäre die letzten Sonnenstrahlen des Tages einfangen und gleichzeitig die Sehenswürdigkeiten Berlins, wie der Deutsche Bundestag, die Museumsinsel, der Fernsehturm und die Oberbaumbrücke bewundern. Gegen 22 Uhr erreichte die MS Alexander von Humboldt schließlich wieder den Treptower Hafen, sodass es nach einem rundum gelungenen Abend nun wieder Abschied nehmen hieß – zumindest bis zum nächsten Jubiläum des BwSW.

Text: BwSW

Impressionen

eingefangen von unserem Fotografen Marc Longerich