Abschied vor großer Kulisse

29. Juli 2025 Bereich Nord Bereich Ost Bereich Süd Bereich West

Bundesgeschäftsführer Norbert Bahl in den Ruhestand versetzt

Zu einem nicht alltäglichen Ereignis hatte der Bundesvorsitzende des Bundeswehr-Sozialwerks (BwSW), Bernd Krämer, am 25. Juli 2025 in den Moltkesaal auf der Bonner Hardthöhe eingeladen. Es galt, den Bundesgeschäftsführer des BwSW, Regierungsdirektor Norbert Bahl, nach gut 26 Jahren Zugehörigkeit zum BwSW in den wohlverdienten Ruhestand zu verabschieden.

Neben seiner Familie folgten rund 150 Kolleginnen und Kollegen, Weggefährten und Freunde der Einladung, um „ihren Norbert“ gebührend in den neuen Lebensabschnitt zu begleiten. Unter ihnen auch die beiden Ehrenvorsitzenden des BwSW, Peter Niepenberg und Peter Dormanns, sowie der Präsident des BAPersBw, Generalleutnant Robert Sieger. Ihm war es ein besonderes Anliegen, ihm persönlich die Urkunde zur Versetzung in den Ruhestand auszuhändigen. Musikalisch untermalte eine Combo des Heeresmusikkorps Veitshöchheim die Veranstaltung.

Bernd Krämer begrüßte die angereisten Gäste recht herzlich und merkte gleich zu Beginn seiner Rede an, dass dieser Abschied für viele ein wenig wie der Verlust eines Ankers sei. „Wir wollen – oder müssen?? – Dich aus dem Bundeswehr-Sozialwerk verabschieden.“

In seiner Rede zitierte Krämer den ehemaligen Staatssekretär im BMVg, Gerd Hoofe, der 2015 anlässlich der Ehrung verdienter Mitglieder im BwSW folgendes sagte: „Ehre, wem Ehre gebührt, Dank, wem Dank gebührt, Respekt, Anerkennung und Wertschätzung, wem alles das zusammen gebührt. Ohne Sie wäre alles zu wenig, zu klein, zu schmal und zu schwach. Mit Ihnen ist alles stark, kräftig, groß und nachhaltig. Ohne Sie ginge es nicht, mit Ihnen ist es großartig. Gut und wichtig, dass es Sie gibt.“

Dazu der Bundesvorsitzende: „Diese Rede ist eins zu eins auf dich übertragbar. Es fasst deine großartigen Leistungen, dein Engagement und deine Schaffenskraft für das BwSW in hervorragender Weise zusammen.“
Damit könne er jetzt eigentlich seine Rede beenden, meinte Bernd Krämer, doch das würde ihm doch nicht so ganz gerecht werden.

Anschließend beleuchtete der Bundesvorsitzende sein Wirken im BwSW, dessen positive Auswirkungen bis zum heutigen Tage spür- und messbar sind. Norbert Bahl sei bekannt für seine ruhige und überlegte Art und für die wortgewandte Weise, wie er selbst komplexe Themen einfach erscheinen lasse. „Deine Tür stand im wahrsten Sinne des Wortes immer offen, und du hattest stets ein offenes Ohr für die Anliegen deiner Kolleginnen und Kollegen.“ Diese Werte hätten das Klima im BwSW maßgeblich geprägt.

So erinnerte Krämer an die Herausforderungen der Corona-Krise oder als er mit Bravour den Umbau des Bundeswehr-Sozialwerks in eine neue Struktur vorantrieb. „Seine Fähigkeit, in Krisenzeiten den Überblick zu behalten und die richtigen Entscheidungen zu treffen, hat den Verein durch diese schwierigen Phasen geführt.“

Der Bundesvorsitzende ging auch auf die Meilensteine ein, die Norbert Bahl in den mehr als zwei Jahrzehnten mitgeprägt hat: Einführung von Informationsbeauftragten, Startmitgliedschaft, Umwandlung von „Vereinsheften“ in Magazinen und deren Neugestaltung, Schaffung eines Corporate Designs für das BwSW, Gründung der Förderungsgesellschaft, Einführungen der Ü27- bzw. Ü30- Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen und die Vorbereitung für den Umzug der Bundesgeschäftsführung in die Zanderstraße in naher Zukunft.

Für all seine Verdienste und Leistungen wurde Norbert Bahl mehrfach durch das Bundeswehr Sozialwerk geehrt, zuletzt im Jahre 2020, als ihm mit der Ehrennadel in Gold die höchste Auszeichnung des Vereins verliehen wurde.

Mensch mit großem Herz

Der scheidende Bundesgeschäftsführer sei aber nicht nur ein versierter Geschäftsführer und Manager, so Krämer weiter, sondern auch ein Mensch mit großem Herz. „Deine Leidenschaft für die Gemeinde Urmitz, der du als Bürgermeister seit vielen Jahren vorstehst, und dein Engagement als Vorsitzender oder Mitglied vieler örtlicher Vereine zeigen deinen unermüdlichen Einsatz für das Gemeinwohl. Gleichzeitig bist du ein liebevoller Vater und Großvater, der immer Zeit für die Familie findet – selbst wenn dein Terminkalender kaum Zeit zum Luft holen gelassen hat.“

Respekt und Anerkennung

Zum Abschluss seiner Rede hob Krämer nochmals Bahls unermüdliche und uneigennützige Arbeit in den verschiedenen Positionen während seines Arbeitslebens bis hin zu seiner Rolle als Bundesgeschäftsführer hervor – „Du hast dich immer mit Herz und Seele für die Sache eingesetzt.“ Sein Engagement und seine Hingabe seien immer spürbar gewesen und hätten alle inspiriert. „Dafür gebührt dir unser größter Respekt und Anerkennung!“

Starke und verständnisvolle Frau

Doch all dieses Wirken ist nur möglich gewesen mit einer starken Persönlichkeit an seiner Seite – seine Ehefrau Petra. Sie brachte in den ganzen Jahren ungeheuer viel Verständnis auf und hielt ihm den Rücken frei. Sie übernahm so viele vermeintlich alltägliche Dinge – er konnte sich auf sie voll verlassen. „Dafür gebührt dir, liebe Petra, unser aller Dank“, so Bernd Krämer abschließend und bedankte sich bei ihr mit einem Blumenstrauß.

Die Menschen stets im Fokus

"Das Ende krönt das Werk - Gleichzeitig ist der Weg auch manchmal das Ziel, jedenfalls prägt der Weg den Menschen bis dorthin", so Präsident Sieger zu Beginn seiner Ansprache. „Heute darf, soll, kann – ja auch muss – ich einen Mann verabschieden, der über vier Jahrzehnte hinweg in verschiedensten Funktionen Dienst geleistet hat – immer mit Herz, Haltung und Hingabe: Norbert Bahl, Bundesgeschäftsführer des Bundeswehr-Sozialwerks e. V.“

Präsident Sieger skizzierte – angelehnt an weltpolitischen Ereignissen – Bahls beruflichen Werdegang von 1978 bis 1999, dem Jahr, in dem Bahl im Beruf seine Berufung fand: das Bundeswehr-Sozialwerk. Über zwei Jahrzehnte hat er seitdem als stellvertretender Referatsleiter, stellvertretender Geschäftsführer und schließlich Bundesgeschäftsführer das Sozialwerk entscheidend geprägt. „Sie waren da – mit ruhiger Hand und weitem Blick. Die Bedeutung des Bundeswehr-Sozialwerks – für die Menschen stets im Fokus.“

Er habe sich um die Sorgen, Ängste und Befürchtungen der Menschen aber auch Mitarbeitenden gekümmert, Führung mit Nähe verbunden, kollegiales und kameradschaftliches Kümmern zur Grundlage seines Handelns gemacht, so der Präsident weiter. Die Struktur des Sozialwerks habe er mitgestaltet, gefestigt und modernisiert. Seine Ideen, Beharrlichkeit und Empathie – all das habe das BwSW zu dem gemacht, was es heute ist: ein Leuchtturm menschlicher Solidarität im System Bundeswehr.

„Lieber Herr Bahl, im Namen des gesamten BAPersBw und im eigenen Namen danke ich Ihnen von Herzen für Ihr Wirken, Ihre Loyalität und Menschlichkeit. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie für den neuen Lebensabschnitt Gesundheit, Glück und Zeit – Zeit für die Menschen, die Ihnen am nächsten stehen. Sie hinterlassen Spuren – und wir ziehen den Hut vor Ihrem Lebenswerk. Vielen Dank, Herr Bahl!“
Anschließend überreichte Präsident Sieger ihm formal die offizielle Entlassungsurkunde und den Coin des BAPersBw.

Rück- und Ausblick

In seiner Abschiedsrede blickte Norbert Bahl eingangs auf seine berufliche Karriere zurück. So kam er schon sehr früh mit der Bundeswehr in Berührung, mit 15 Jahren trat er in die Bundeswehrverwaltung ein und absolvierte eine Ausbildung zum Beamten des mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienstes in Siegen. Nach achtjähriger Verwendung in der damaligen Standortverwaltung Koblenz entschied er sich zum Laufbahnwechsel in den gehobenen Dienst, den er 1991 mit dem Studium zum Dipl.-Verw. Wirt erfolgreich abschloss. Dem folgte eine zweijährige Verwendung in der damaligen Truppenverwaltung in Lahnstein. Der damals 30-jährige strebte aber nach mehr. Er wollte in die Politik. So verschlug es ihn 1992 für sieben Jahre nach Bonn in die Landesvertretung Rheinland-Pfalz. Der Umzug dieser Vertretung nach Berlin – schließlich wollte er seiner Heimat und Region treu bleiben – führte ihn 1999 schließlich zum Bundeswehr-Sozialwerk in die Bundesgeschäftsführung, wo er als Stellv. Bundesgeschäftsführer 20 Jahre lang die Geschicke des Sozialwerks mitgestaltete. Bis 2010 unter Wolfgang Scherff, einem Mann mit großer Ausstrahlungskraft und hohem Unterhaltungswert, dann weitere neun Jahre unter Veronika Dahl, die er noch aus seiner Zeit des Studiums kannte. „Zwei Menschen, denen ich, aber vor allem das BwSW viel zu verdanken haben!“

Zwischenzeitlich in den höheren Dienst aufgestiegen, leitete er seit 2019 mit Herz und Seele sowie großem Engagement und spürbarer Hingabe die Bundesgeschäftsführung. Dass er seine politischen Ambitionen nicht aufgegeben hat, zeigt sich in seinem Engagement als ehrenamtlicher Ortsbürgermeister seines Wohnorts Urmitz im Kreis Mayen-Koblenz. Seit 2009 bekleidet er dieses Amt.

Rückblickend betrachtet war es für ihn eine sinnstiftende und äußerst erfüllende Zeit, in der es ihm nie langweilig wurde. „Während ich früher alle drei bis vier Jahre in eine neue Verwendung gehen musste, um einer fortschreitenden Langeweile vorzubeugen, hat sich diese Frage im BwSW nie gestellt.“

Er blicke dankbar auf all das zurück, was er beruflich erleben durfte. Sei es die Treffen mit Bundesministern der Verteidigung – allein mit neun während seiner Amtszeit. Aber auch die Gespräche mit den Staatssekretären, Inspekteuren und Wehrbeauftragten bleiben ihm in guter Erinnerung, nicht zu vergessen die Schirmfrauen der „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ Elfie Wörner, Beate Jung und Annegret Kramp-Karrenbauer.

Auch bei den Ehrenvorsitzenden, insbesondere bei Peter Dormanns und dem jetzigen Bundesvorsitzenden Bernd Krämer bedankte er sich. Zu beiden hätte er in den letzten Jahren eine besondere Arbeitsbeziehung gehabt. „Vielen Dank Euch beiden für viele gemeinsame Erlebnisse!“

Des Weiteren galt sein Dank auch seinen dienstlichen Vorgesetzten, angefangen beim Abteilungsleiter VII des BAPersBw, Dr. Eric Danners, bis hin zu den Vizepräsidenten und Präsidenten des BAPersBw.

In seinen Dank schloss er auch die Beschäftigten in den Ferienanlagen ein, die mit viel persönlichem Engagement den Gästen einen schönen Aufenthalt bereiten. Ein abschließender Gruß galt seinen ehemaligen und aktiven Mitarbeitenden in der Bundesgeschäftsführung und den vier Bereichsgeschäftsführungen.

Ein besonderes Dankeschön ging an seine Frau Petra, die über all die Jahre zuhause klaglos jede Arbeit übernommen hatte und ihm so den Rücken freihielt.

„Liebe Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen und Gäste,

bekanntermaßen hat alles seine Zeit. So verabschiede ich mich hiermit nach einer Gesamtdienstzeit von 47 Jahren, davon 26 Jahre in hauptamtlicher Funktion beim Bundeswehr-Sozialwerk, in den Ruhestand und freue mich auf die jetzt kommende Zeit in meiner Heimatgemeinde und mit Kindern und Enkeln. Auf Wiedersehen – es war mir eine große Freude!“

Das Beste kommt zum Schluss

Ein besonderes Schmankerl hatten sich der Bundesvorsitzende und seine beiden engsten Mitarbeiterinnen, Lisa Wagner und Annika Heuser, bis zum Schluss aufgehoben: Ein liebevoll einstudiertes Gesangsstück*, in dem sie Bahls Wirken im BwSW humorvoll interpretierten und das mit vielen Bildern aus der Zeit von Norbert Bahl im BwSW untermalt war. Dabei floss allem Anschein nach auch das ein oder andere Tränchen.

Abschließend bleibt nur zu sagen, dass es eine großartige und würdige Verabschiedungsfeier war mit zum Schluss Standing Ovations für den nun ehemaligen Bundegeschäftsführer. Mach’s gut, lieber Norbert, und genieße deinen Ruhestand!

Text: BwSW

* KI-generiert