58. Großkonzert der Bundeswehr – ein musikalisches Feuerwerk
Diesjähriges Benefizkonzert zugunsten der Hochwasserhilfe
Von Sonja Steinberger
Vorhang auf und Bühne frei! Nach zwei Jahren ohne Veranstaltungen dieser Art konnte beim mittlerweile 58. Großkonzert der Bundeswehr endlich wieder der Saal beben – ein musikalisches Feuerwerk, das Jung und Alt berührte und für sichtbare Begeisterung sorgte.
Am 12. November 2021 fand das Konzert im Telekom Forum in Bonn statt. Erstmalig trat dabei das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr bei diesem Benefizkonzert auf und begeisterte die Zuschauer.
„Wir können die Windrichtung nicht bestimmen, aber wir können die Segel richtig setzen.“ Mit diesen Worten des römischen Philosophen Lucius Seneca, mit denen sich die Erfahrungen der letzten Monate gut zusammenfassen lassen, begrüßte der Bundesvorsitzende des Bundeswehr-Sozialwerks, Oberst a.D. Peter Dormanns, das Publikum. In seiner Ansprache stellte er die großen Auswirkungen der Corona-Pandemie heraus, die auch im Sozialwerk beträchtlich waren und noch immer sind.
Zu allem Unglück kam Mitte des Jahres auch noch die Flutkatastrophe dazu, deren verstörende Bilder bis heute in Erinnerung sind. Dormanns führte aus, dass die Spendeneinnahmen dieses Konzertabends vollumfänglich den vom Hochwasser Betroffenen zugutekommen.




Abschließend bedankte er sich bei der Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, Katja Dörner, die von Bürgermeisterin Melanie Grabowy vertreten wurde, für die Übernahme der Schirmherrschaft über dieses Konzert und bei der Telekom für deren Unterstützung und großzügige Bereitstellung des Forums. Er zeigte sich darüber hinaus erfreut, dass erstmals das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr diesen Abend musikalisch gestaltet.


Das Ausbildungsmusikkorps besteht aus rund 70 Musizierenden unter der Gesamtleitung von Oberstleutnant Michael Euler. Es ist die zentrale Ausbildungsstätte für den Militärmusikdienst der Bundeswehr mit Sitz in Hilden. Dort durchlaufen die Anwärterinnen und Anwärter eine fünfjährige Ausbildung mit integriertem Musikstudium an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. Viele Zusatzunterrichte runden die Ausbildung ab, z.B. Jazzstilistik, Bühnenpräsenz oder Yoga.






„Die gute Ausbildung konnte man definitiv hören“, bestätigte ein Zuschauer. „Einfach nur klasse. Eine grandiose Dynamik, Tonsicherheit und Gefühl, was die jungen Leute hier mitbringen.“ So wurde an diesem Abend ein abwechslungsreiches Programm gezeigt, bei dem auch das Lachen im Zuschauerraum nicht zu kurz kam, denn das Ausbildungsmusikkorps hatte auch Humorvolles eingebaut.

So zeigten sie beispielsweise, dass man auch mit Elementen, die man eigentlich nur aus dem Baugewerbe kennt, Musik erzeugen kann: Im Zuschauerraum lachten viele, andere waren irritiert, als die jungen Leute im Bauarbeiterlook auf die Bühne kamen, um Stücke wie beispielsweise „Insomnia“ auf Kanalrohren zu spielen.
Neben solchen humorvollen Einlagen waren klassische als auch moderne Stücke im vielfältigen Programm. Das Publikum war so begeistert, dass es am Ende neben einem tosenden Applaus sogar Standing Ovations gab. Das Ausbildungsmusikkorps beendete den unvergesslichen Abend mit der Zugabe „Hallelujah“ von Leonard Cohen, die bei vielen zu Gänsehaut führte.



Doch emotional war an diesem Abend nicht nur die Musik, es war vor allem der Spendenzweck, der berührte: Bilder und Geschichten von Hochwasseropfern, die für Gänsehaut sorgten. „Es ist so furchtbar, was da passiert ist. Ich kann da gar nicht hinsehen, wenn diese Bilder gezeigt werden. Ich finde es ganz wichtig, dass diesen Menschen geholfen wird“, sagte eine Zuschauerin.




Diese emotionalen Momente regten die Zuschauer zum Spenden an. Über 7.000 Euro konnten an diesem Abend für die Hochwasserhilfe gesammelt werden. Außerdem überreichten Oberstleutnant a.D. Hans Kudis mit seiner Abordnung vom Ordre Lafayette en Allemagne einen Spendenscheck über 1.500 Euro für die Aktion „Hochwasserhilfe“ des BwSW und Hauptmann a.D. Gerhard Reich einen über 1.021 Euro aus seiner Spendenaktion „Schlafmünzen“ für die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“.

Auch Bürgermeisterin Melanie Grabowy von der Stadt Bonn war überrascht von der Spendenbereitschaft des Publikums und zeigte sich begeistert von der musikalischen Vielfalt und dem Können der jungen Musikstudierenden.
Zum Schluss bedankte sich Bundesvorsitzender Peter Dormanns bei allen Beteiligten und insbesondere bei den Zuschauern, denn „Sie sind es, die einen solchen grandiosen Abend überhaupt möglich machen. Danke, dass Sie da waren. Danke, dass Sie gespendet haben.“
Am 14. Oktober 2022 heißt es übrigens wieder „Vorhang auf und Bühne frei“ zum 59. Großkonzert. Also „Save the date“! Über weitere Spenden für die Hochwasseropfer würden wir uns sehr freuen.
Spendenkonto:
Bundeswehr-Sozialwerk e.V.
Bank für Sozialwirtschaft AG
IBAN: DE07 3702 0500 0007 0650 01
Verwendungszweck: Hochwasser 2021
Impressionen vom Großkonzert der Bundeswehr
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