Bereits seit 1960 engagiert sich das Bundeswehr-Sozialwerk für die Menschen in der Bundeswehr – und für deren Familien. Was mit Erholungsheimen begann, ist heute zu einem breiten Spektrum an sozialen Angeboten ausgebaut. Im Mittelpunkt standen dabei von Anfang an insbesondere einkommensschwächere Familien und junge Familien mit Kindern.
In den Folgejahren wurde schnell festgestellt, dass es viele Familien in der Bundeswehr gibt, die unter besonderen Sorgen leben. Einige schwierige Fälle wurden damals sofort aufgegriffen und den Eltern durch finanzielle Zuschüsse geholfen. So wurde einem Kind für 6 Monate eine Zuwendung von 10,- DM pro Tag für eine Sonderkur in der Schweiz bezahlt, damit die nur dort mögliche Heilung herbeigeführt werden konnte. Viele Anfragen folgten. Leider konnte nicht Allen geholfen werden.
Im letzten Vereinsheft des Jahres 1973 appellierte der Vorstand daraufhin erstmals an Kameradschaft und Hilfsbereitschaft:
„Die Bundeswehr mit ihren tausenden und abertausenden Familien hat eine Vielzahl von „Sorgenkindern“, für die es sich lohnt, eine gute Tat zu vollbringen... Ich rufe daher zu einem spontanen Akt der Solidarität auf und bitte bei künftigen Planungen und Veranstaltungen für gemeinnützige Zwecke dieses Sonderanliegen des BwSW nicht zu vergessen.“
In der Mitgliederzeitschrift 1/1974 konnten die ersten Spender veröffentlicht werden. Ende 1974 betrugen die Spendeneinnahmen bereits 11.000,- DM. Grill- und Familienfeste, Versteigerungen, Basare an Weihnachten, Christbaumverkäufe, Honorarspenden, Geburtstage, Abschlussabende bei Lehrgängen und Veranstaltungen hatten dazu beigetragen. Als die “Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ ins Leben gerufen wurde, war nicht vorhersehbar, wie gewaltig sich diese Idee verselbständigen und weiterentwickeln würde. Ganz sicher wurde damit aber bereits früh eine Lücke im sozialen Netz des Bundeswehr-Sozialwerks geschlossen.
Der große Erfolg unserer “Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW” ist allein auf die hohe Spendenbereitschaft und auf die Aktionen unserer Mitglieder zurückzuführen. Heute beträgt das jährliche Spendeneinkommen mehr als 600.000 €.
Mit diesen Spenden wird seitdem dort geholfen, wo Familien allein überfordert sind; sei es der behindertengerechte Umbau von Fahrzeugen, Treppenlifter, ungedeckte Behandlungskosten, Kuren, Rollstühle und vieles mehr.
Besonders wichtig sind die Freizeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen, die fast ausschließlich durch Spenden finanziert werden. Mehr als 150 Teilnehmer können jährlich bei einer Rundumbetreuung mit dem Bundeswehr-Sozialwerk für 2-3 Wochen verreisen, während sich die Eltern von der oft aufopfernden Pflegearbeit erholen.
Ebenso stellt die Teilnahme von Soldaten an Auslandseinsätzen diese und ihre Familien vor vielfältige Herausforderungen. Deshalb hat das Bundeswehr-Sozialwerk sich entschlossen, sein soziales Engagement auch hier auszuweiten.
Die „Aktion Sorgenkinder in Bundeswehrfamilien des BwSW“ zeigt: Das Bundeswehr-Sozialwerk mobilisiert soziale Hilfsbereitschaft und kombiniert seine eigenen Ressourcen und Kompetenzen mit dem Engagement seiner Mitglieder.